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Stationsäquivalante Behandlung von Menschne mit psychischer Erkrankung

Stationsäquivalente Behandlung

Zusammenfassung: Im Landkreis Weilheim-Schongau verfolgt das Team der Stationsäquivalenten Behandlung (kurz: StäB-Team) der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Garmisch-Partenkirchen innovative Wege in der psychiatrischen Versorgung. Hier werden neue Wege der Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen angeboten, indem diese direkt in ihrem häuslichen Umfeld betreut werden. Mit einem Fokus auf individuelle Hilfe, flexible Betreuung und Vermeidung von Stigmatisierung stellt das StäB-Programm eine wegweisende Alternative zur stationären Behandlung dar, die darauf abzielt, den Patientinnen und Patienten ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Von Barbara Falkenberg am

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Im ländlichen Raum des Landkreises Weilheim-Schongau steht das StäB-Team der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Garmisch-Partenkirchen am Standort Peißenberg Tag und Nacht bereit, um Menschen mit psychischen Erkrankungen in ihrer häuslichen Umgebung zu betreuen. Stefanie Wagner, erfahrene Fachgesundheits- und Krankenpflegerin, und ihr Team bieten eine innovative Form der psychiatrischen Versorgung, die sich direkt in den Alltag der Patientinnen und Patienten integriert.

„Die Arbeit im StäB-Team erfordert eine hohe Eigenverantwortlichkeit und ermöglicht ein selbstständiges Arbeiten, was ich sehr schätze", erklärt Wagner. Im Gegensatz zur Arbeit auf einer Station in der Klinik, wo Abläufe oft vorhersehbar sind, bietet die Arbeit im häuslichen Umfeld eine Vielzahl unvorhergesehener Situationen. Wagner betont jedoch, dass dies ein großer Vorteil des Behandlungskonzepts ist, da es ermöglicht, die Patienten in ihrem familiären Umfeld zu erleben und ihre Ressourcen sowie den jeweiligen Unterstützungsbedarf direkt zu erkennen.

Eine zentrale Herausforderung für viele Patientinnen und Patienten besteht darin, sich im Alltag zurechtzufinden. Durch den Einsatz des StäB-Teams wird ihnen Sicherheit und Struktur im täglichen Leben vermittelt. Wagner berichtet von einer Patientin, deren anfängliche Skepsis gegenüber der Hausbesuchspraxis schnell wich, als sie feststellte, dass die vertraute Umgebung ihr hilft, sich zu öffnen und die erlernten Entspannungstechniken erfolgreich in ihren Alltag zu integrieren.

Die flexible Zeiteinteilung ermöglicht es dem Team, individuell auf die Bedürfnisse der Patienten einzugehen. Jeder Besuch dauert etwa eine Stunde und die Betreuung erfolgt täglich, auch an Feiertagen, mit einer 24-Stunden-Notfallbereitschaft für akute Situationen.

Stefanie Wagner hebt hervor, dass die Arbeit im StäB-Team nicht nur fachlich anspruchsvoll ist, sondern auch persönlich erfüllend. Die intensive Zeit mit den Patienten während der Hausbesuche ermöglicht es ihr, eine enge Bindung aufzubauen und die Behandlung effektiv zu gestalten.

Christina Kießling, die Pflegedirektorin der kbo-Lech-Mangfall-Kliniken, unterstreicht die Bedeutung dieses Versorgungsmodells für die Weiterentwicklung des Pflegeberufs. Sie betont, dass Pflegende in diesem Bereich einen maßgeblichen Beitrag zur Verbesserung der medizinisch-pflegerischen Versorgung leisten und dass diese Form der Versorgung einen wichtigen Entwicklungsraum für das Berufsbild der Pflegenden darstellt.

Insgesamt zeigt das StäB-Team der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Garmisch-Partenkirchen mit seinem innovativen Ansatz, wie eine patientenzentrierte psychiatrische Versorgung im häuslichen Umfeld erfolgreich umgesetzt werden kann. Durch die Nähe zum familiären Umfeld, die flexible Betreuung und die individuelle Unterstützung bietet das StäB-Programm eine effektive Möglichkeit, Menschen mit psychischen Erkrankungen dabei zu helfen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und ihre Lebensqualität zu verbessern.