Planungsgrundsätze
Unser Ziel ist es, Menschen mit einer psychischen Erkrankung möglichst ambulant, vor allem aber individuell und passgenau zu versorgen und neben der medizinischen Genesung die größtmögliche Selbstständigkeit und Teilhabe an der Gesellschaft zu erreichen.
Die Weiterentwicklung unserer klinischen Versorgungsangebote basiert auf den Planungsgrundsätzen für Psychiatrie und Suchtmedizin des Bezirks Oberbayern, die erstmals 1981 beschlossen und zuletzt 2017 fortgeschrieben wurden. Bei der Fortschreibung der Planungsgrundsätze 2001 wurden umfangreiche Regionalisierungsziele für eine wohnortnahe psychiatrische Versorgung in Oberbayern beschlossen. Die Fortschreibung 2017 rückt zudem die zeitliche Erreichbarkeit der klinischen Versorgungsangebote in den Fokus und trägt insbesondere der Entwicklung der vergangenen 15 Jahre Rechnung, in denen die Inanspruchnahme von und die Nachfrage nach psychiatrischen und psychosomatischen Diagnostik- und Therapieangeboten bundesweit kontinuierlich gestiegen sind. Hinzu kommen demografische Veränderungen, beispielsweise durch die steigende Lebenserwartung. Der zwischenzeitlich offensichtliche regionale Mangel an niedergelassenen Ärzten und Therapeuten erfordert zunehmend dynamische und flexible Strukturanpassungen für alle Versorgungspartner, die gemeinsam die psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung sicherstellen müssen.
In unserer Publikation „Planungsgrundsätze" (PDF) finden Sie – kompakt zusammengefasst – die Grundlagen und Zielsetzungen für die Weiterentwicklung der klinischen, regional orientierten Versorgungsangebote von kbo gemäß den Planungsgrundsätzen des Bezirks Oberbayern vom 20. Juli 2017.
Unsere 13 Planungsgrundsätze
1. Weiterentwicklung der Versorgung in den bestehenden Versorgungsregionen Oberbayerns.
kbo ist in der Region verankert.
2. Alle Klinikgesellschaften übernehmen für ihre Region die Vollversorgung.
kbo weist keinen Patienten ab, der eine psychiatrische-psychotherapeutische Behandlung benötigt.
3. Weiterentwicklung von möglichst wohnortnahen klinischen und komplex-ambulanten Versorgungsangeboten („Nähe und Erreichbarkeit").
kbo behandelt nah am Alltag und am Lebensumfeld.
4. Weiterentwicklung von bedarfsgerechten Angeboten mit hohem fachlichen Standard.
Die Angebote von kbo richten sich an den sich ändernden Behandlungsbedarfen der Menschen in Oberbayern aus.
5. Weiterentwicklung der regionalen klinischen und kliniknahen ambulanten Versorgung unter Berücksichtigung, in Kooperation und in engster räumlicher Nähe mit den dortigen somatischen Versorgungsstrukturen und Angeboten. Der „gemeinsame Eingang" wird angestrebt.
kbo ist Teil der allgemeinen Gesundheitsversorgung.
6. Weiterentwicklung und Flexibilisierung der vollstationären, tagesklinischen und kliniknahen ambulanten Versorgung. Besondere Berücksichtigung einer bedarfsgerechten und qualitativ hochwertigen Personalausstattung.
Bei kbo folgt die Behandlung dem jeweils individuellen Bedarf des Patienten.
7. Weiterentwicklung von Qualitätsmanagement zur kontinuierlichen Verbesserung der Patientenversorgung. Zur Qualitätssicherung, Sicherstellung der Weiterbildungsbefugnis und zur Weiterentwicklung suchtmedizinischer, gerontopsychiatrischer und psychosomatischer Kompetenzen werden in Oberbayern entsprechende Kompetenzzentren ausgeprägt.
kbo bildet Kompetenzzentren für spezialisierte Behandlungen heraus.
8. Weiterentwicklung und Sicherstellung von Versorgungsforschung und Entwicklung von innovativen Versorgungskonzepten.
kbo steht für Fortschritt und Innovation in der Praxis.
9. Weiterentwicklung einer engen Vernetzung klinischer Versorgung mit einem koordinierten System von Vor- und Nachsorgeeinrichtungen (zum Beispiel RPK, SPDIs, GPDIs, Tagesstätten und spezialtherapeutischen Einrichtungen).
kbo lebt Psychiatrie als Gemeinschaftsaufgabe.
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0. Weiterentwicklung und Vernetzung von weiteren außerklinischen und präventiven Angeboten (zum Beispiel Krisendienst, Beratungsangebote etc.).
kbo arbeitet eng vernetzt mit sämtlichen außerklinischen Diensten und Beratungsstellen zusammen.
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1. Weiterentwicklung und Förderung der Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen am gesellschaftlichen Leben (Inklusion).
Die Befähigung von Menschen mit einer seelischen Erkrankung oder einer Behinderung zur gleichberechtigten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben hat bei kbo einen hohen Stellenwert.
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2.Größe und Struktur der Kliniken sollen eine fachlich qualitative hochwertige und wirtschaftlich tragfähige medizinisch-therapeutische und pflegerische Versorgung dauerhaft sicherstellen.
Bei kbo gehen fachliche Qualität und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand.
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3. Die Weiterentwicklung der klinischen Versorgung findet sowohl im Rahmen einer regionalen Vollversorgung als auch über spezialisierte regionale und überregionale Angebote für definierte Patientengruppen statt.
Die regionalen Angebote der Vor-Ort-Versorgung ergänzt kbo durch regionale und überregionale Spezialangebote.
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