„Lernende wachsen über sich hinaus"

Ich bin Anna Kaiser, und als Zentrale Praxisanleiterin in der pflegerischen Ausbildung im kbo-Isar-Amper-Klinikum arbeite ich täglich mit Auszubildenden und Studierenden zusammen. Daher weiß ich, mit welchen Vorstellungen und Erwartungen junge Menschen ihre Ausbildung beginnen, welche Fragen sie im klinischen Alltag haben, was sie verstehen und bewältigen müssen, aber auch welche Möglichkeiten eine hochwertige Ausbildung mit sich bringt. Es macht mir viel Freude, mit Auszubildenden und allen am Ausbildungsprozess Beteiligten zusammen zu arbeiten.

Lernende im Bereich der Pflege stehen vor einem spannenden und abwechslungsreichen Berufsweg. Vor allem die Tätigkeiten rund um die Patientinnen und Patienten, die Zusammenarbeit in den Teams und die gezielte Begleitung durch Fachpersonal führen dazu, dass junge Menschen lernen Verantwortung zu übernehmen und über sich hinauszuwachsen. Bei uns gibt es zahlreiche Wege, in der Pflege Karriere zu machen und ich finde es bereichernd hierbei ein Bindeglied zu sein.

Wir führen die Lernenden schrittweise an den Beruf heran. 

Wir möchten selbstbewusste, fähige und starke Fachkräfte für die Zukunft ausbilden, die unseren Anspruch einlösen, zuverlässig an der Seite unserer Patientinnen und Patienten zu stehen. Wir wünschen uns Kolleginnen und Kollegen, die bereit sind, Veränderungen anzustoßen und mitzutragen. Ich freue mich immer, wenn Lernende mir Rückmeldung geben, dass sie sich die Aufgabe nun selbstständig zutrauen, dass sie sich als vollwertiges Mitglied des Teams sehen oder dass ihnen etwas auffällt, was sie verändern wollen. So wird Pflege lebendig und entwickelt sich weiter. 

Die Abwechslung ist wohl das Schönste an meiner Tätigkeit. 

Die Lernenden mit ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten, die Patienten mit ihren Bedürfnissen und die Besonderheiten der Station, alles das macht Praxisanleitung so abwechslungsreich und spannend. Ich betreute zum Beispiel zusammen mit einer Auszubildenden im dritten Lehrjahr eine Patientin, die im Bett versorgt werden musste, weil sie Schwierigkeiten hatte, das Gleichgewicht zu halten und nicht aufstehen konnte. Nach Ablauf einer Woche konnte sie aber wieder selbstständig mit dem Rollator laufen. Gezielte, fachlich fundierte Übungen, großer Zeiteinsatz und ständiges „Mutmachen“ – so fand die Patientin wieder zu ihren Fähigkeiten zurück. Die Auszubildende sagte mir hinterher: „Genauso will ich das in Zukunft immer machen.“ 

In solchen Momenten fühle ich mich bestätigt.