Curamenta, das digitale Portal für die psychische Gesundheit
Zusammenfassung:
Curamenta ist ein sicheres und professionelles Online-Portal rund um das Thema psychische Gesundheit. Es handelt sich dabei um ein Angebot öffentlich-rechtlicher Klinikverbünde und richtet sich an psychisch erkrankte Menschen und deren Angehörige, Interessierte sowie die Mitarbeitenden an den unterschiedlichen Klinik-Standorten. Nutzerinnen und Nutzer haben mit Curamenta die Möglichkeit, einzigartige digitale Angebote wahrnehmen.
Wir haben uns Curamenta als Person vorgestellt und ihr einige Fragen gestellt.
Von
amThemen:
Wofür wurdest Du entwickelt, Curamenta?
Curamenta: Ich bin ein digitales Portal für Patientinnen und Patienten, deren Angehörige und Interessierte. Ich soll Menschen mit psychischen Erkrankungen den Zugang zum psychiatrischen Versorgungssystem erleichtern und die Qualität der Behandlung optimieren. So unterstütze ich beispielsweise die digitale Einbindung aller Patienten bei der Aufnahme, während ihres Aufenthalts und in der Nachsorge.
Wo findet man Dich?
Man findet mich im Internet unter curamenta.de. Neben anderen öffentlich-rechtlichen Klinikverbünden wie Vitos (Hessen), der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Nordrhein-Westfalen), kurz: LWL, der Landschaftsverband Rheinland (Nordrhein-Westfalen), kurz: LVR, und das Pfalzklinikum (Rheinland-Pfalz) unterstütze ich alle kbo-Gesellschaften, die Patienten und Klienten versorgen.
Gepflegt werde ich u. a. von der kbo-Gesellschaft für ergänzende Versorgungsangebote gGmbH (kbo-EVA).
Wie wirst Du bezahlt?
Ich werde im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) finanziert. Das ist ein Fördermittelpaket von rund 4,3 Milliarden Euro, bereitgestellt von der Bundesregierung für Projekte zur Verbesserung der Digitalisierung in deutschen Krankenhäusern.
kbo nimmt an diesem Fördermittelprogramm als einer der Träger von Curamenta teil.
Wer nutzt Curamenta?
Theoretisch ist die Plattform für alle Patienten und Patientinnen nutzbar, die in den kbo-Kliniken stationär, ambulant oder in der Tagesklinik behandelt werden – vorausgesetzt, die kognitive Leistung, die technische Affinität etc. lassen die Nutzung zu. Die Entscheidung, ob die Plattform in die Behandlung integriert wird, liegt bei den Behandelnden.
Curamenta ersetzt dabei nicht die kbo-Websites. Patienten und Patientinnen haben die Möglichkeit, über die Internetseite direkt auf Curamenta weitergeleitet zu werden.
Auch das Krankenhausinformationssystem (KIS) wird nicht ersetzt. Dokumente, Tagebucheinträge etc., die von den Patienten hochgeladen und für ihre jeweiligen Behandelnden freigegeben werden, können durch die Behandelnden, sofern die Daten für die Behandlung relevant sind, in das KIS automatisiert übertragen werden. Bei Curamenta handelt es sich „nur“ um ein behandlungsbegleitendes Angebot.
Wie genau bist Du aufgebaut?
Ich bin in drei Plattformebenen gegliedert.
- Die erste Ebene ist die Informationsebene. Hier ist keine Registrierung notwendig. Sie stellt einen öffentlichen Bereich zur Informationsgewinnung über Krankheitsbilder, Diagnose- und Behandlungsmethoden dar. Nutzerinnen und Nutzer können zudem Selbsttests für eine erste eigene Einschätzung nutzen. Der Inhalt dieser Ebene wird aktuell durch die Mitarbeitenden der Gemeinnützigen Gesellschaft für digitale Gesundheit GDG mbH betreut.
- Die zweite Ebene ist die Kommunikationsebene. Um die vielen Funktionen der Plattform zu nutzen, können Nutzerinnen und Nutzer sich auf Curamenta registrieren. Ein Benutzerkonto erlaubt es, sich in unserem Forum anonym auszutauschen, Gästebucheinträge zu verfassen, die Inhalte auf Curamenta für sich zu personalisieren, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und zum Beispiel einen Termin für ein erstes Gespräch in einer unserer Einrichtungen über das digitale Terminplanungstool POLAVIS® anzufragen. Hierfür ist die Angabe der Region (Oberbayern) nötig, damit die entsprechenden kbo-Standorte angeboten werden. Die Betreuung der Foren sowie des Gästebuchs wird ebenfalls von der GDG übernommen.
- Die dritte Ebene ist die Therapieebene. Als Patientin oder Patient einer unserer Einrichtungen ist es möglich, sich durch die Behandelnden für die digitale Therapiebegleitung auf Curamenta freischalten zu lassen. Die Freischaltung erfolgt durch einen PIN-Brief, der dem Patienten vom Behandelnden der jeweiligen kbo-Einrichtung zur Verfügung gestellt wird. Mit einem solchen freigeschalteten Benutzerkonto erhalten Patienten und Patientinnen vollen Zugriff auf alle Funktionen der Plattform.
Für die Therapieebene muss einmalig ein Willkommensmodul mit allen wichtigen Infos vor Antritt der Behandlung oder des ersten Termins, zum Beispiel Stationskonzept, Packliste etc., pro Fachbereich erstellt werden, das den Patienten vorab zur Verfügung gestellt werden kann. Zudem können Fragebögen mit den Patienten ausgetauscht werden, die ebenfalls in Curamenta erstellt und ausgewertet werden können. Für beide Tätigkeiten müssen in den Gesellschaften Personen intern benannt und geschult werden.
Du verfügst auch über einen Notfall-Button. Warum?
Es kann sein, dass Menschen mich aufsuchen, denen es akut schlecht geht. Damit sie sich schnell Hilfe holen können, wird der Notfall-Button in allen Bereichen der Plattform prominent und dauerhaft als Pflaster dargestellt. Wenn man diesen Button anklickt, bekommt man Kontaktinformationen von der Seelsorge, Notruf und Polizei angezeigt. Zudem kann eine ortsnahe Klinik angezeigt werden, wofür die Eingabe der PLZ nötig ist.
Wofür gibt es die Selbsttestfunktion?
Die Seite bietet verschiedene Selbsttests an, mit deren Hilfe sich herausfinden lässt, ob man an einer bestimmten Erkrankung leidet. Die Tests liefern jedoch keine Diagnose. Diese kann nur durch eine ärztliche Abklärung erfolgen.
Wird eine digitale Terminplanung möglich sein?
Ja, es wird auch die Möglichkeit zur digitalen Terminanfrage auf der Plattform geben. Dazu laufen bei kbo bereits einige Pilotprojekte, sodass die Funktion für unsere kbo-Ambulanzen/PIAs/Tageskliniken schrittweise eingebunden werden kann.
Gibt es eine Terminplanungslösung für alle kbo-Gesellschaften?
Nein. Schritt für Schritt werden für jede einzelne kbo-Gesellschaft und ihre fachbereichsspezifischen Ambulanzen und Tageskliniken individuelle Konzepte erarbeitet. Ausschlaggebend dafür ist die Ist-Analyse des aktuellen Terminvereinbarungsprozesses, der digital abgebildet werden soll, um die konkreten Anforderungen an die Software zu ermitteln.
Wie wurde das Thema Datenschutz berücksichtigt?
Da innerhalb der Plattform sensible Gesundheitsdaten ausgetauscht werden können, die gemäß der Datenschutzgrundverordnung gut geschützt werden müssen, hat das Thema Datenschutz für die Plattform einen wichtigen Stellenwert eingenommen. Die Datenschutzbeauftragten/Datenschutzmanager der Träger haben die Konzeption der Plattform begleitet und standen dem Dienstleister x-tention beratend zur Seite. x-tention ist der Auftragnehmer der GDG und entwickelt die Plattform in enger Zusammenarbeit mit der GDG und den anderen Trägern.
Und noch eine letzte Frage: Was bedeutet Dein Logo?
Die beiden geschlechtsneutral gestalteten Gesichter spiegeln die Betroffenen sowie die Behandelnden (bzw. sie können auch Angehörige und Betroffene oder Behandelnde unter sich symbolisieren) wider. Die einander zugewandten Gesichter mit Augen auf gleicher Höhe stehen für die Interaktion der Beteiligten auf Augenhöhe. Die Gesichter interagieren in einem geschützten Kreis. Die nicht runde Form des Kreises symbolisiert eine Wolke (Cloud).
Danke für das Interview, Curamenta!
Bestandteil des Curamenta-Logos:
Interaktion auf Augenhöhe
Roter Notfall-Button mit Pflastersymbol:
Überall auf der Curamenta-Website zu finden