Mein Freiwilliges Soziales Jahr bei kbo
Zusammenfassung: In der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Landsberg am Lech absolvieren regelmäßig junge Menschen ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Noah Kraus (19) spricht in diesem Interview über seine Motivation und über seine Erfahrungen.
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Noah Kraus (19) erzählt, wie er sich in seinem FSJ weiterentwickelt hat.
Warum hast Du Dich für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Landsberg entschieden?
Noah Kraus (NK): Vor meinem geplanten Studium wollte ich noch ein wenig Praxisluft schnuppern und da ich eher der Heimat-Typ bin und es mich nicht ins Ausland zieht, wie viele meiner Mitschüler, lag – im sprichwörtlichen Sinn – die Klinik nahe, denn ich komme aus dem Landkreis Landsberg.
Hast Du Dich denn bewusst für die Psychiatrie entschieden?
NK: Ursprünglich wollte ich im Rettungswesen irgendetwas machen, aber tatsächlich ist es dann entgegen meines ursprünglichen Planes eher durch Zufall so gekommen, dass ich in der Akut-Psychiatrie gelandet bin. Darüber bin ich im Nachhinein allerdings alles andere als traurig.
Dir hat also das FSJ Freude bereitet?
NK: Total, vor allem sind nun die Stigmatisierungen, die ich anfänglich noch im Kopf hatte, verschwunden. Oft wird ja mit einer gewissen Schamhaftigkeit über psychische Erkrankungen gesprochen und dabei vergessen, dass dahinter Menschen wie Du und Ich stecken. Es geht in der kbo-Lech-Mangfall-Klinik extrem menschlich zu und die Patienten hier leiden an psychischen Erkrankungen wie andere an körperlichen, da gibt es überhaupt keine Unterschiede. Ich habe sehr viel über psychische Erkrankungen gelernt und auch persönlich hat mich dieses Jahr reifen lassen.
Nicht nur, weil Vorbehalte abgebaut wurden?
NK: Nein, ich bin mir auch über meine eigenen, persönlichen Stärken und Schwächen klarer geworden.
Welche sind das?
NK: Zum Beispiel, dass ich ein recht strukturierter, pflichtbewusster und kommunikativer Mensch bin, der aber auch lernen muss, mal „Nein“ zu sagen.
Du hast viel Zeit mit den Patientinnen und Patienten verbracht?
NK: Ja, ich bin mit ihnen spazierengegangen, wir haben Spiele, Billard oder Tischtennis gespielt oder einfach nur gequatscht. So habe ich vieles von ihren Schicksalen erfahren, was mich immer wieder sehr berührt hat. Gott sei Dank habe ich nichts Belastendes mit nach Haus genommen. Aber auch ganz praktische Dinge durfte ich für sie erledigen, zum Beispiel den Einkauf für diejenigen, die keine Ausgangserlaubnis hatten. Die Hilfe ist immer sehr dankbar angenommen worden, auch darüber habe ich mich gefreut. Mir ist klar geworden, dass ein jeder unabhängig von Alter, Beruf oder gesellschaftlicher Zugehörigkeit psychisch erkranken kann. Und wie wichtig Wertschätzung ist.
Du hast also einen tiefen Einblick gewonnen, wie es in einer psychiatrischen Klinik zugeht?
NK: Durchaus, es war eine tolle Gelegenheit, hier intensive Erfahrungen zu sammeln, die mich sicher auch – im positiven Sinn – für mein weiteres Leben geprägt und auch verändert haben. Es war jedenfalls vieles komplett anders, als ich es mir vorgestellt hatte.
Du hast von Anfang an in einem Team mitgearbeitet?
NK: Ja, stimmt, auch das war echt spitze, alle haben sich für mich Zeit genommen, um mich optimal einzuarbeiten, jeder hatte ein offenes Ohr für meine Fragen und Anliegen. So habe ich mich gleich vom ersten Tag an sauwohl gefühlt.
Und konntest – wie schon erwähnt – Vorurteile abbauen …
NK: Ich bin in der Tat offener geworden, begegne jetzt allen Menschen gleich. Engstirnigkeit und manche Vorstellungen sind gewichen und auch mein Selbstbewusstsein ist gestärkt. Das FSJ war wirklich in jeder Hinsicht eine super Erfahrung, die ich jedem nur wärmstens empfehlen kann.
Noah, wir danken Dir für dieses Gespräch und drücken Dir die Daumen, dass sich Deine weiteren beruflichen und privaten Pläne erfüllen!
Interesse an einem FSJ in der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Landsberg am Lech?
Kontaktdaten
E-Mail: Personal.LMK(at)kbo.de
Telefon: 08191 333-2919
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