Selbstfürsorge für Menschen in helfenden Berufen
Zusammenfassung: Menschen, die – wie bei kbo – vorwiegend in helfenden Berufen tätig sind, sei es in der Pflege, der Therapie, im Sozialdienst oder im medizinischen Bereich, sind oft einer hohen Belastung ausgesetzt. Während sie täglich für andere da sind, kommt die eigene Selbstfürsorge häufig zu kurz. Langfristig kann das jedoch zu Erschöpfung, Burnout und einer Beeinträchtigung der eigenen Gesundheit führen. Daher ist es essenziell, sich selbst mindestens genauso viel Aufmerksamkeit zu schenken wie den Menschen, denen man hilft.
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Menschen, die – wie bei kbo – vorwiegend in helfenden Berufen tätig sind, sei es in der Pflege, der Therapie, im Sozialdienst oder im medizinischen Bereich, sind oft einer hohen Belastung ausgesetzt. Während sie täglich für andere da sind, kommt die eigene Selbstfürsorge häufig zu kurz. Langfristig kann das jedoch zu Erschöpfung, Burnout und einer Beeinträchtigung der eigenen Gesundheit führen. Daher ist es essenziell, sich selbst mindestens genauso viel Aufmerksamkeit zu schenken wie den Menschen, denen man hilft.
Warum ist Selbstfürsorge so wichtig?
In helfenden Berufen besteht das Risiko, sich so intensiv mit den Herausforderungen und Bedürfnissen anderer zu beschäftigen, dass die eigenen Grenzen zunehmend verschwimmen. Das kann langfristig zu anhaltendem Stress, emotionaler Erschöpfung und sogar zum sogenannten Helfersyndrom führen. Selbstfürsorge ist daher keine Nebensache, sondern eine essenzielle Voraussetzung, um dauerhaft leistungsfähig, einfühlsam und gesund zu bleiben.
Wie aber kann man im stressigen Alltag am besten für sich selbst sorgen?
Sieben praktische Strategien zur Selbstfürsorge
1. Gesunde Grenzen setzen
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass niemand zu jeder Zeit und uneingeschränkt für andere verfügbar sein kann. Klare Grenzen für Arbeitszeiten, Pausen und persönliche Freiräume zu setzen, hilft dabei, die eigene Belastung zu regulieren. Ebenso sollte man lernen, Nein zu sagen, wenn die Anforderungen zu hoch werden – denn nur durch eine gesunde Abgrenzung bleibt langfristig die Fähigkeit erhalten, auch für andere da zu sein.
2. Regelmäßige Erholungspausen einplanen
Kurze Pausen während der Arbeit sind essenziell, um sich zu erholen und neue Energie zu schöpfen. Sie ermöglichen es, den Kopf freizubekommen, Stress abzubauen und die Konzentration aufrechtzuerhalten. Dabei ist es hilfreich, bewusste Auszeiten gezielt in den Alltag einzubauen – sei es durch einen kurzen Spaziergang an der frischen Luft, eine entspannende Tasse Tee oder ein paar Minuten achtsames Atmen. Schon kleine Erholungsmomente können dazu beitragen, das Wohlbefinden merklich zu steigern und langfristig leistungsfähig zu bleiben.


3. Mentale Abgrenzung trainieren
Gerade in helfenden Berufen ist es wichtig, sich emotional von der Arbeit abzugrenzen, um sich nicht dauerhaft belastet zu fühlen. Das bewusste Abschalten nach der Arbeit kann durch kleine Rituale unterstützt werden, wie eine kurze Meditation, das Aufschreiben der Gedanken in einem Tagebuch oder einen Spaziergang, um symbolisch den Arbeitsmodus hinter sich zu lassen. Auch Visualisierungsübungen, bei denen man sich vorstellt, wie man gedanklich die Arbeit an einem bestimmten Ort „ablegt“, können helfen, den Kopf freizubekommen und die eigene Resilienz zu stärken.
4. Unterstützung suchen und annehmen
Niemand muss oder kann alles allein bewältigen – und trotzdem fällt es vielen schwer, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Austausch mit Kollegen über belastende Erlebnisse kann entlastend wirken, da man dabei feststellen wird, dass man mit seinen Herausforderungen nicht allein ist. Professionelle Unterstützung wie Supervision oder Coaching bietet zudem die Möglichkeit, neue Perspektiven und Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Auch im privaten Umfeld ist es wichtig, sich ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen, mit Menschen, die zuhören, Verständnis zeigen und einem emotionalen Rückhalt geben


5. Körperliche Gesundheit pflegen
Die körperliche Verfassung hat einen direkten Einfluss auf das mentale Wohlbefinden. Eine ausgewogene Ernährung versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen, ausreichend Schlaf ermöglicht die notwendige Erholung, und regelmäßige Bewegung baut Stresshormone ab. Dabei muss es nicht immer ein intensives Sportprogramm sein – schon tägliche Spaziergänge, Radfahren oder Tanzen zur Lieblingsmusik können helfen, den Körper zu aktivieren und das Wohlbefinden zu steigern. Wichtig ist, eine Bewegungsform zu finden, die einem Freude bereitet und sich leicht in den Alltag integrieren lässt.
6. Achtsamkeit und Entspannungstechniken nutzen
Bewusstes Innehalten hilft, den Geist zur Ruhe zu bringen und den eigenen Körper besser wahrzunehmen. Methoden wie Meditation, Atemübungen, Yoga oder Progressive Muskelentspannung sind bewährte Techniken, um Stress abzubauen und innere Ruhe zu finden. Selbst kurze Entspannungsmomente im Alltag, wie ein paar bewusste Atemzüge oder das Wahrnehmen von Geräuschen und Gerüchen in der Umgebung, können bereits helfen, den Stresspegel zu senken und wieder mehr im Hier und Jetzt anzukommen.
7. Eigene Bedürfnisse ernst nehmen
Selbstfürsorge bedeutet, sich regelmäßig bewusst zu fragen: Was brauche ich gerade? Was tut mir gut? Oft werden eigene Bedürfnisse aus Pflichtgefühl oder Zeitmangel hinten angestellt. Doch um langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben, ist es essenziell, auf sich selbst zu achten. Dafür ist es hilfreich, die eigenen Ressourcen und Kraftquellen zu kennen – also herauszufinden, was wirklich Energie schenkt und Erholung bringt. Sei es durch ein Hobby, das Freude bereitet, ein Treffen mit Freunden, das Auftanken ermöglicht, oder einfach eine bewusste Pause – kleine Momente der Selbstfürsorge sollten fester Bestandteil des Alltags sein.



