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Berufsfachschullehrer an der kbo-Berufsfachschule

Ein täglicher Beitrag, um auch die Pflege von morgen zu einer guten Pflege zu machen

Zusammenfassung: Vor elf Jahren noch selbst Auszubildender bei kbo, gibt Michael Hangl heute als Pflegepädagoge an der kbo-Berufsfachschule in Haar seine Erfahrung mit viel Leidenschaft an die nächsten Auszubildenen-Generationen weiter. Im Interview erzählt er von den Aufgaben und Freuden seines Berufs und berichtet von seinem eigenen Karriereweg.

Von Kathrin Bethke am

Themen:

Michael, möchtest Du uns als erstes Deinen eigenen beruflichen Werdegang bei kbo schildern?

Michael Hangl – M. H.: Ich habe hier bei kbo 2012 meine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger im Dualen Studium begonnen und diese 2015 erfolgreich abgeschlossen. Ein Jahr später entschloss ich mich dazu, noch Pädagogik zu studieren und arbeitete neben dem Studium vier Jahre lang auf einer Akut-Station, wo ich parallel viel Berufserfahrung sammeln konnte. Seit 2019 lehre ich jetzt an der Schule, wo ich selbst damals meine Ausbildung gemacht habe.

 

Was gefällt Dir besonders gut an Deiner Arbeit als Berufschullehrer für Pflegeberufe?

M. H.: Warum ich meinen Beruf als Pflegepädagoge hier so sehr liebe ist, weil ich das Gefühl habe, ich kann auch den zukünftigen Pflegekräften ein gewisses Mindset mit auf den Weg geben. Ich kann in gewisser Weise prägen, welche Art von Pflegekraft sie sein werden und somit meinen Beitrag leisten, auch die Pflege von morgen zu einer guten Pflege zu machen.

 

Was genau können wir uns unter Deinen Aufgaben als Pflegepädagoge vorstellen?

M. H.: Zum einen gehört natürlich die Vorbereitung und Durchführung von Unterrichtseinheiten, sowohl theoretischer als auch praktischer Natur, dazu. Ein essenzieller Teil ist aber auch die Betreuung der Auszubildenden in ihrem Lernprozess.

Teile des Unterrichts finden in unseren sogenannten Skills Labs statt. Das sind originalgetreu nachgestellte Patientenzimmer „bewohnt“ von Patienten-Dummys, an denen die angehenden Pflegekräfte ihre erlernten theoretischen Kenntnisse auf sichere Weise praktisch üben und sich auf die echte Praxis vorbereiten können. Uns Pädagogen gibt das die Möglichkeit, besser einzuschätzen, wie gut die Auszubildenden später in echten Situationen mit den Patienten umgehen können werden. Und wir erkennen anhand dessen auch, wo es noch Probleme gibt und wo wir sie dahingehend unterstützen können.

Der Austausch und die Vernetzung mit den Kolleginnen und Kollegen, die auf Station in den verschiedenen Bereichen des Klinikums arbeiten, aber auch die Zusammenarbeit mit dem Team der Pflegeentwicklung und -wissenschaft, ist ebenfalls ein wichtiger Teil meiner Arbeit.

 

Was schätzt Du an kbo als Arbeitgeber?

M. H.: Da gibt es wirklich viel, was ich an meinem Arbeitgeber schätze.

Als allererstes ist es die Wertschätzung, die ich hier erfahre. Das zeigt sich beispielsweise an den Möglichkeiten, der Zeit und dem Raum, der mir gegeben wird, um auch wirklich Dinge umzusetzen. Ich erhalte Unterstützung, wenn ich bestimmte Projekte anstoßen möchte oder neue Ideen für die Schule habe. Wenn man motiviert ist und Lust hat, Verantwortung zu übernehmen, bekommt man hier diese Chance und das empfinde ich als sehr gewinnbringend für alle Seiten.

Was ich auch erwähnenswert finde, ist, dass ich, obwohl ich mit meinen Piercings und Tattoos jetzt vielleicht nicht dem stereotypischen Bild eines klassischen Lehrers entspreche, nicht nach meinem Äußeren beurteilt werde. Es geht rein darum, welcher Typ Mensch ich bin und wie ich meinen Beruf ausübe. Hier wird man, egal wie man aussieht, egal wo man herkommt, einfach für seine Arbeit geschätzt.

Ich habe meinen Arbeitgeber auch so kennengelernt, dass er da ist und mich unterstützt, wenn ich Probleme habe – ob es nun arbeitsrechtlicher Natur ist oder teilweise sogar im privaten Bereich.

Den Arbeitsplatz mitsamt seinen Menschen kann man schon fast wie eine große Familie ansehen. Man findet hier viele Weggefährten, die teilweise zu Freunden werden und von denen einen einige fast über das ganze Arbeitsleben hinweg begleiten.

 

Angenommen, Du hättest die Aufgabe, einem oder einer potenziellen Auszubildenden die Ausbildung bei kbo schmackhaft zu machen, ohne zu übertreiben – was würdest Du dieser Person sagen?

Als erstes würde ich hervorheben, dass wir als Schule eine vielfältige Ausbildung bieten. Wir vermitteln Wissen sowohl anhand moderner digitaler Medien als auch pragmatischer Techniken und Unterrichtsmethoden.

Was uns aber als Ausbildungsstelle besonders ausmacht, ist der individuelle Umgang mit den Schülern. Wir sehen nämlich nicht nur den Auszubildenden, der Noten generieren und ein bestimmtes Wissen vermittelt bekommen muss, sondern auch die Person dahinter. Und wir versuchen, sie dort abzuholen, wo sie situativ gerade stehen und sie zu unterstützen.