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im kbo-SPZ wird die Selbstständigkeit psychisch Erkrankter unterstützt und gefördert

Von der Uni in die Berufswelt: Berufseinstieg als Sozialarbeiterin beim kbo-SPZ

Zusammenfassung: Seit April 2022 ist Sabrina Hankiewicz als Sozialarbeiterin (Bachelor of Arts) im kbo-Sozialpsychiatrische Zentrum (kurz: kbo-SPZ) tätig. Hier wird ein differenziertes Spektrum ambulanter Betreuungsleistungen für Menschen mit psychischer Erkrankung geboten. Im Interview erzählt Frau Hankiewicz von ihrem bisherigen Werdegang, dem Einstieg in ihre jetzige Tätigkeit und den Freuden und Herausforderungen, die ihr Beruf mit sich bringen.

Von Eva Kraus am

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R – Redaktion: Frau Hankiewicz, wie sind Sie zum kbo-SPZ gekommen?

SH - Sabrina Hankiewicz: Als ich im Sommer 2017 mein Abitur abschloss, wusste ich noch nicht, in welche Richtung es mich verschlägt. „Hauptsache etwas mit Menschen“, war meine Aussage. Da ich in der Oberstufe bereits den Zusatzkurs Psychologie belegt hatte und mich dieses Arbeitsfeld sehr interessierte, beschloss ich, erste Praxiserfahrung in diesem Bereich zu sammeln. Die Stellenausschreibung für den Bundesfreiwilligendienst (kurz: BFD) in der Tagesstätte „SPZ-Treff“ des kbo-Sozialpsychiatrischen Zentrums (kurz: kbo-SPZ) in Haar war daher perfekt für mich.

 

R: Wie ging es nach Ihrem BFD-Jahr weiter?

SH: Durch mein Jahr in der Tagesstätte konnte ich in den Bereich der Psychiatrie reinschnuppern. Schnell war ich von dem Tätigkeitsfeld und der Arbeit mit den Klienten und Klientinnen begeistert. Daher entschied ich mich, nach meinem Bundesfreiwilligendienst Soziale Arbeit an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zu studieren. Als im vierten Semester die Suche nach einem Praktikumsplatz für das praktische Studiensemester anstand, beschloss ich, mich erneut im kbo-SPZ zu bewerben, da mich der freundliche und wertschätzende Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits während meines BFD begeistert hatte.

 

R: Wie gestaltete sich Ihr Tätigkeitsbereich während des Praxissemesters im kbo-SPZ?

SH: Im Team Nord des kbo-SPZ lernte ich den Alltag der WG-Betreuungen und Klienten, den Umgang mit Herausforderungen sowie die grundlegenden Arbeitsweisen kennen. Die Zeit machte mir sehr viel Spaß und setzte die Grundbausteine für meine spätere Arbeit.

Dank meiner Praktikumsanleiterinnen aus dem Team Nord bot sich mir nach meinem Praxissemester die Möglichkeit, neben meinem Studium als Werksstudentin weiter in den Wohngemeinschaften zu arbeiten. Für den Rest meines Studiums unterstützte ich somit verschiedene Wohngemeinschaften aus dem Team Landkreis München sowie dem Team Ost und vertiefte meine erlernten Kompetenzen.

 

R: Nach dem Abschluss Ihres Studiums sind Sie jetzt im Berufsleben angekommen. Wie ist es für Sie, nun fest zum kbo-SPZ-Team zu gehören?

SH: Da ich das kbo-SPZ bereits mehrere Jahre kennenlernen durfte und mir die Zusammenarbeit mit dem Team sowie den Klientinnen und Klienten immer sehr viel Spaß gemacht hat, fiel mir die Entscheidung meiner ersten Arbeitsstelle nach dem Studium nicht schwer. Seit April 2022 arbeite ich nun in einer Wohngemeinschaft des Teams Ost und kann meine Erfahrungen aus der Praxis und dem Studium in der Arbeit mit meinen Klientinnen und Klienten anwenden.

 

R: Was genau beinhaltet Ihre Tätigkeit in den Wohngemeinschaften?

SH: Ich begleite die Klienten und Klientinnen im Alltag, stabilisiere sie in kritischen Lebensphasen und fördere sie in der Hilfe zur Selbsthilfe, um ihnen eine eigenständige Lebensführung zu ermöglichen.

Einen typischen Arbeitstag verbringe ich meist in der WG. Dort führe ich Gespräche mit meinen Bezugsklientinnen und -klienten und unterstütze sie bei oder begleite sie zu notwendigen Terminen. Da wir mehrere Gruppen in der Woche anbieten, kochen wir auch des Öfteren zusammen oder unternehmen gemeinsame Spaziergänge. Zwischendurch müssen die Termine dann noch dokumentiert und Anträge ausgefüllt werden.
 

R: Was sind für Sie die Highlights und was die Herausforderungen in Ihrem Beruf?

SH: Mein größtes Highlight ist die direkte Arbeit mit den Klientinnen und Klienten, bei der ich sie in ihrer Selbstständigkeit unterstützen und fördern darf, um ihnen ihr Leben zu erleichtern.

Als Herausforderung in der WG-Betreuung sehe ich es, die richtige Balance des Nähe-Distanz-Verhältnisses zu wahren. Da wir in den Wohnungen der Klienten arbeiten und uns somit in ihrem Lebensmittelpunkt aufhalten, stellt es sich manchmal für die Beteiligten als schwierig heraus, professionelle Grenzen zu setzen und nicht zu persönlich zu werden.

 

R: Herzlichen Dank für das Gespräch, liebe Frau Hankiewicz.