Nachhaltigkeit im Berufsalltag der ITBO
Zusammenfassung: Nachhaltigkeit ist seit jeher ein Grundbaustein der kbo-DNA. Die IT des Bezirks Oberbayern zeigte an ihrem Tag der Nachhaltigkeit, welche Maßnahmen für nachhaltiges Handeln die Mitarbeitenden bereits umsetzen und welche Ziele in naher Zukunft noch erreicht werden sollen.
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Handgefertigte „Brotsackerl“, die Plastik einsparen, oder recycelte Gerätschaften sind nur zwei von zahlreichen nachhaltigen Maßnahmen, die der Arbeitskreis Nachhaltigkeit der IT des Bezirks Oberbayern (ITBO) am 07. März 2024 vorgestellt hat. Am „Tag der Nachhaltigkeit“ bekamen Mitarbeitende der ITBO und Gäste aus den kbo-Gesellschaften bisherige Erfolge und Zielsetzungen präsentiert. ITBO-Geschäftsführer Nikolaus Schrenk zeigte den 30 Teilnehmenden zur Begrüßung nicht nur die bisherigen Errungenschaften in puncto Nachhaltigkeit auf, sondern gab auch einen Ausblick auf weitere Möglichkeiten.
Brotsackerl gegen Plastikflut
Zu den jüngeren Projekten zählt das Brotsackerl. Mitarbeitende der ITBO können konventionelle Papierplastiktüten seit Kurzem durch ein handgemachtes Brotsackerl aus Stoff eintauschen. Die Brotsackerl werden von einem Team des kbo-Sozialpsychiatrischen Zentrums (kbo-SPZ) angefertigt. Marietta Mötzing-Lopes, Modeschneiderin und Anleiterin im Zuverdienst kbo-SPZ, und Marlene Blüml, die im kbo-SPZ Klientinnen und Klienten betreut, stellten die Brotsackerl am Tag der Nachhaltigkeit vor.
Neue Server-Infrastruktur spart Ressourcen
Erste Erfolge gibt es außerdem im technischen Bereich zu verzeichnen. Im Oktober 2023 startete der Einbau der neuen Server-Infrastruktur. Im Januar 2024 hatte die ITBO dann ihr Ziel erreicht, sämtliche Server ans Netzwerk anzuschließen und vollständig zu verkabeln. Außerdem wurden die Server grundkonfiguriert und ihrer Verwaltungssoftware zugeordnet. Im März 2024 wurde dann die neue Hardware im Rechenzentrum kbo eingebaut und vorkonfiguriert. Auch die Citrix-Umgebung läuft seitdem auf der neuen Serverinfrastruktur und steht allen kbo-Nutzern zur Verfügung.
Für 2025 haben sich die ITBO und die kbo-Gesellschaften vorgenommen, die Datenflut so weit wie möglich zu minimieren. Bis 2026 soll die zentrale Rechenleistung optimiert und damit die dezentrale Servernutzung reduziert werden. Das senkt Kosten, verschlankt Prozesse und schont Ressourcen.
Der ITBO-Auszubildende Tim Paasche erklärte den Teilnehmenden des Tags der Nachhaltigkeit überdies, wie lohnenswert es ist, Mitarbeitende dafür zu sensibilisieren, Druckaufträge und damit Papier einzusparen. Die Umstellung der Drucker von bunt zu schwarz-weiß reduziert zusätzlich Energie und Material.
Fair und menschenfreundlich
Zur Erhöhung der Lebensqualität und zur Stärkung der Gesundheit aller Mitarbeitenden im Unternehmen betreut Sascha Bamberg das Themenfeld Personal / Fairness. Hier werden nachhaltige Maßnahmen speziell für Mitarbeitende entwickelt. Dazu zählen Faktoren wie die Information und Sensibilisierung für Arbeitszeitgesetze aber auch Korruptionsprävention. Einen weiteren Baustein stellen Maßnahmen zur Gewinnung neuer Mitarbeitender dar.
Das Thema Fairness spiegelt sich beispielsweise auch in der Kooperation mit der Pfennigparade wider, durch die Praktikantinnen und Praktikanten gewonnen werden. Das Ziel soll sein diese in den ersten Arbeitsmarkt einzugliedern.
Recycelte Technik
Gerade der Bereich Technik lässt viel Raum für nachhaltiges Handeln. Oliver Seeger stellte am Tag der Nachhaltigkeit Nachhaltigkeitskriterien für die Auswahl von Endgeräten vor. So bescheinigt das Label „Energy Star“ elektronischen Geräten, dass sie die Stromsparkriterien der US-Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency) und des US-Energieministeriums erfüllen. Der Energy Star ist eines der ältesten noch bestehende Label, die Computerhardware unter Nachhaltigkeitsaspekten bewertet. Durch das Recyclen von ausgemusterter Hardware in zertifizierten Recyclingfachbetrieben ist also eine fach- und umweltgerechte Entsorgung möglich. Weitere Kriterien sind Reparaturfreundlichkeit und auch die Frage, ob bei Endgeräten die Aufrüstung zu mehr Speicherkapazität möglich ist. Beides spart am Ende Ressourcen und Kosten. Erlöse aus recycelter Technik kamen zudem dem kbo-Kinderzentrum München zugute.
Ein bereits eingeführtes Projekt widmet sich der Verlängerung der Produktlebenszyklen von Endgeräten. Hierzu werden ausgemusterte Endgeräte als Thin Client System mit IGEL OS 12 betankt und können somit weiterverwendet werden. Auch das hilft, wertvolle Ressourcen einzusparen.
Im April 2023 gründete die ITBO den Arbeitskreis Nachhaltigkeit. „Im Rahmen des Programms des UNGC bzw. der Sustainable Development Goals (SDG) wurden schon viele Projekte auf den Weg gebracht, die mithilfe unserer Mitarbeitenden auch bereits umgesetzt worden sind und sehr positive Resonanz finden. Zu den bereits umgesetzten Projekten zählen unter anderem das Pilotprojekt Stromsparen, die Wasserbar, die Wurmkiste und die Müllinsel“, wie Martin Stumpf erläuterte.
Die Wurmkiste kann im Jahr etwa 67 Kilogramm CO2 einsparen. Dort kompostieren seit 2021 Würmer aus Bio-Abfällen Wurmhumus und binden so CO2 in der Erde. Seit 2022 erübrigt die Wasserbar den Kauf und die Anlieferung von Wasserflaschen, was eine CO2-Einsparung von ca. 340 kg CO2 pro Monat und somit das Äquivalent einer dreitägigen Schiffsreise zur Folge hat. Ebenfalls 2022 startete das Projekt Stromsparen. Energie-Sparstecker leisten pro Jahr bei ca. 70 genutzten Arbeitsplätzen eine Einsparung von rund 420 kg CO2 und tragen zum Brandschutz bei.