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Jürgen Wiedemann, Stationsleiter im kbo-Heckscher-Klinikum Rottmannshöhe

Zum Abschied – nach 34 Jahren als Stationsleitung in den Ruhestand

Zusammenfassung: 34 Jahre hat Jürgen Wiedemann als Stationsleiter im kbo-Heckscher-Klinikum Rottmannshöhe gearbeitet. Im Blogbeitrag wirft er einen Blick zurück auf bewegende Berufsjahre.

Von Jürgen Wiedemann am

Themen:

Jetzt ist es wirklich soweit. Nach 34 Jahren als Stationsleitung in der Abteilung Rottmannshöhe des kbo-Heckscher-Klinikums gehe ich in den Ruhestand – noch unwirklich, aber nicht unvorbereitet. Diese Arbeit war ein ganz wesentlicher und sinnvoller Bestandteil meines Lebens.

Begonnen hatte alles mit dem Stellenangebot in einer Münchner Tageszeitung. Das kbo-Heckscher-Klinikum Rottmannshöhe gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht lange. Damals wie heute fand und finde ich: Die Lage und die Ausstattung dieser Klinik sind beeindruckend.

Allerdings glaubte ich bald, der Arbeit mit den jugendlichen Patientinnen und Patienten nicht gewachsen zu sein. Manches jugendspezifische Auftreten oder Verhalten empfand ich als distanz- und respektlos, zumal mir die Arbeit mit Erwachsenen eher vertraut war. Zwei Jahre durchzuhalten, nahm ich mir vor. Es wurden 34. 34 gute Jahre, in denen ich einen kleinen Beitrag dazu leisten konnte, benachteiligten jugendlichen Patientinnen und Patienten den Weg in ihr Leben zu erleichtern. Das distanz- und respektlose Auftreten konnte ich bald aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen.

Manchmal begegne ich ehemaligen Patientinnen und Patienten, die ich erst gar nicht erkenne, weil ich sie als Jugendliche kennengelernt habe. Die Ältesten von ihnen sind selbst schon in einem Alter, in dem sie Großeltern sind oder sein könnten. Natürlich gibt es in so einer langen Zeit nicht nur Schönes. Wie alle Mitarbeitenden der Jugendpsychiatrie musste auch ich traurige Ereignisse erleben und verarbeiten.

Warum bin ich so lange geblieben? Das habe ich mich in den vergangenen Jahren immer wieder gefragt. Die Antwort: weil es nicht nur ein Job ist, nicht nur eine Möglichkeit, sein Geld zu verdienen. Und ich in einer Umgebung arbeiten durfte, in der andere Menschen ihren Urlaub verbringen. Es war ganz einfach gut! Die Arbeit in diesem Haus hat mir so oft Freude gemacht.

In diesem Sinne möchte ich mich von der Rottmannshöhe verabschieden und mich bei allen Mitarbeitenden, mit denen ich arbeiten durfte, bedanken. Ich wünsche ihnen allen nur das Allerbeste!


Jürgen Wiedemann
Ehemaliger Stationsleiter
Abteilung Rottmannshöhe
kbo-Heckscher-Klinikum

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