„Ein gemeinsames kbo-Leitbild schafft Wir-Gefühl bei kbo“
Zusammenfassung:
Wie schafft man bei 7.500 Mitarbeitenden ein Wir-Gefühl? Michaela Suchy, Leiterin der Vorstandsbereichs Unternehmenskommunikation, spricht im Interview über die Entstehung und den aktuellen Stand des kbo-Leitbildes.
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Die Entstehung des kbo-Leitbildes ist mittlerweile über zehn Jahre her. Dennoch ist es heute so aktuell und gültig wie zuvor. Gerade die Generationen Y und Z suchen bei ihren Arbeitgebern nach einer Haltung in gesellschaftlichen Fragen und Orientierung an Werten. Das hebt die Bedeutung von Leitbildern aktuell hervor. Michaela Suchy, Leiterin Vorstandsbereich Unternehmenskommunikation, hat das neue kbo-Leitbild von Anfang an begleitet. Wir haben Sie über Entstehung, Sinn und Zweck befragt:
Frau Suchy, Sie waren von Anfang an in den Leitbildprozess bei kbo involviert. Was ist der Sinn und Zweck eines Leitbildes für kbo?
Michaela Suchy (MS): Ein Leitbild ist grundsätzlich eine verbindliche Beschreibung des Rahmens für das aktuelle und zukünftige Handeln einer Organisation. In ihm verbinden sich Vision, Mission und Werte zu Leitlinien und motivieren und legitimieren das eigene Verhalten nach innen und außen. Unser kbo-Leitbild soll daher allen Mitarbeitenden – unabhängig von Position oder Funktion – eine Orientierung für die Zusammenarbeit und Kultur geben, die bei uns gelebt wird.
Was genau war damals der Anlass für ein neues kbo-Leitbild?
MS: Die Notwendigkeit eines gemeinsamen kbo-Leitbilds wurde bereits im Markenprozess 2010 intensiv diskutiert. Dessen Ergebnis war eine gemeinsame Dachmarke kbo. Bei kbo gab es damals eine Vielzahl an Leitbildern bzw. Pflegeleitbildern. Uns war dann schnell klar: Wir brauchen ein gemeinsames kbo-Leitbild, das für alle kbo-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter gilt.
Wie wurde das kbo-Leitbild entwickelt?
MS: Im Oktober 2010 startete ein strukturierter Leitbildprozess. Es wurde eine Leitbildgruppe ins Leben gerufen, der 16 Mitarbeitende aller Berufsgruppen, Standorte und Hierarchiestufen angehörten. Diese Gruppe setzte sich intensiv mit den bestehenden Leitbildern und den neuen Anforderungen durch eine kbo-weite Sichtweise auseinander und verfasste mit Unterstützung und Moderation unserer Markenagentur in einem mehrtägigen Workshop einen ersten Leitbild-Entwurf.
Wie wurden die anderen Mitarbeitenden von kbo eingebunden?
MS: Der erste Entwurf wurde in der Lenkungsgruppe Marke diskutiert mit der Anregung, den eigenen Anspruch aktiver zu formulieren. In dieser Form motiviert, überarbeitete die Leitbildgruppe ihren ersten Entwurf zu einem Leitbild, das in aktiver Form klar benennt, was kbo ausmacht und was den kbo-Mitarbeitenden wichtig ist. Zusätzlich gab es fünf kbo-Leitsätze, die klare Handlungsempfehlungen formulieren. Am Ende wurde der Leitbild-Entwurf von jedem Mitglied der Leitbildgruppe an zehn Kolleginnen und Kollegen verteilt, die den Text auf Verständlichkeit prüften. Das so von über 160 Mitarbeitenden überarbeitete Leitbild fand schließlich die uneingeschränkte Zustimmung der kbo-Leitungsebene und des kbo-Verwaltungsrates.
Und wie wurde das kbo-Leitbild in den kbo-Standorten eingeführt?
MS: Von November 2011 bis Januar 2012 fanden in allen kbo-Einrichtungen Workshops zum Leitbild statt. Hier wurden die fünf Leitsätze des Leitbildes mit der Frage „Wo erlebe ich diesen Leitsatz in meiner täglichen Arbeit?“ auf ihre Alltagstauglichkeit überprüft. Das Ergebnis: Die Mitarbeitenden konnten sich gut in den Leitsätzen des Leitbilds wiederfinden.
Nachdem das Leitbild auch diese Hürde erfolgreich gemeistert hatte, wurde es in Druck gegeben und an allen kbo-Standorten ausgehängt und verteilt. Begleitet wurde die Einführung in den Häusern durch eine gemeinsame Roadshow des kbo-Vorstands, der örtlichen Leitungen und von Mitgliedern der Leitbildgruppe, die von Mai 2012 bis Juli 2012 durch die kbo-Häuser tourte. Und wieder einmal hat sich bewahrheitet, dass gut Ding Weile haben will, denn mittlerweile ist das kbo-Leitbild seit über zehn Jahren „zuverlässig an unserer Seite“.
Wie wird das Leitbild heute kommuniziert und bei Mitarbeitenden aktiviert?
MS: Das kbo-Leitbild ist an allen Standorten als Poster sichtbar. Neue Mitarbeitende erhalten Flyer und auch in unseren Broschüren binden wir das kbo-Leitbild regelmäßig ein. Über die strukturierte Einarbeitung neuer Mitarbeitenden stellen wir die Kommunikation wesentlicher kbo-Grundlagen sicher.
Welche Erfolge verbinden Sie mit dem kbo-Leitbild?
MS: Der Austausch und die Vernetzung zwischen den verschiedenen kbo-Kliniken und kbo-Einrichtungen sind heute gelebte Praxis. Die Kolleginnen und Kollegen aus einer anderen kbo-Gesellschaft zu kontaktieren, gehört mittlerweile zum Alltag und ist selbstverständlich geworden. Früher war es eher so, dass eine andere Einrichtung außerhalb von kbo kontaktiert wurde, um nachzufragen „wie macht ihr das?“ Das hat sich verändert. Nun werden Kolleginnen und Kollegen von kbo um Rat, um einen Austausch oder zu einem Dialog angesprochen. Das reicht von gemeinsamen Schulungen über die Entwicklung kbo-weiter Behandlungskonzepte bis hin zur Erarbeitung und Umsetzung der gemeinsamen strategischen Ziele.
Gibt es also ein Wir-Gefühl bei kbo?
MS: Ja, das Wir-Gefühl hat sich kbo-weit entwickelt. Wir haben ein gemeinsames Verständnis erreicht, für welche Themen kbo sich einsetzt, wie unsere Führungskultur ist, wie wir Aus- und Weiterbildung leben und wie ein intaktes und gesundes Teamgefühl in den einzelnen kbo-Standorten entsteht. Größte Stärke sind dabei unsere kbo-Werte, denn sie geben die Sicherheit, sich innerhalb dieses Rahmens orientieren zu können.
Mehr zum kbo-Leitbild
Hier können Sie das kbo-Leitbild nachlesen.