Ein starkes Team – sowohl beruflich als auch privat
Zusammenfassung: Gemeinsame berufliche Interessen – in dem Fall der psychiatrische Bereich – und Harmonie in der Partnerschaft sind eine hervorragende Basis für ein Power-Team wie Patrick Landsberg-Breier und Marius Landsberg. Neben ihrem Privatleben teilen sie seit sechs Jahren auch den Klinikalltag für denselben Arbeitgeber, die kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied, und sind dabei überaus glücklich. Der Belegungsmanager (ehemals Pflegefachmann) und der Physiotherapeut geben in diesem Artikel berufliche und private Einblicke.
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Patrick Landsberg-Breier ist seit 2008 an der kbo-Lech-Mangfall-Klinik in Agatharied beschäftigt. Sein Weg dorthin verlief eher unverhofft: „Direkt nach meinem Examen in meiner Heimat, dem Saarland, zum Gesundheits- und Krankenpfleger hatte ich in einem Urlaub in Lenggries zufällig ineiner kleinen Lokalzeitungeine Stellenanzeige gelesen und mich noch während meiner Ferien bei der kbo-Lech-Mangfall-Klinik beworben und vorgestellt. Dann ging alles ganz schnell: Innerhalb von 14 Tagen hatte ich nicht nur einen neuen Job, sondern auch eine neue Wohnung und ein komplett neues Leben!“
Für seinen heutigen Ehemann Marius Landsberg begann das „neue Leben“ ein wenig später: Er kam 2013 aus Sachsen-Anhalt nach Bayern und arbeitete in einer ambulanten physiotherapeutischen Praxis.
Während einer Fortbildung zum Sanitäter mit Fachdienstausbildung beim Bayerischen Roten Kreuz am Schliersee lernten die beiden sich kennen. „Bereits am ersten Abend hat es sofort zwischen uns gefunkt. Wir sind uns in vielem sehr ähnlich – auch darin, uns ehrenamtlich zu engagieren“, erzählt Marius.
Recruiting mal anders
Patrick ist seit einigen Jahren für das Belegungsmanagement in der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied zuständig, also für die Aufnahme der Patientinnen und Patienten. Im Prinzip ist er der erste Ansprechpartner am Telefon für jegliche Form von Anfragen, egal, ob von Patienten, Angehörigen oder Zuweisern. Somit hat er einen sehr guten Überblick über das Klinik-Geschehen und erzählte Marius immer wieder von seiner Tätigkeit bei kbo, wodurch auch dieser einen Einblick in die Psychiatrie bekam.
„Ich fand es äußerst spannend, von Patrick zu hören, was er den ganzen Tag über im Job erlebt und mein bereits bestehendes Interesse an der psychiatrischen Arbeit im Klinikalltag wuchs stetig“, erzählt der Physiotherapeut. „Auf die Frage, ob ich mir vorstellen könnte, die Physiotherapie-Abteilung in der Klinik mit aufzubauen, musste ich daher nicht lange überlegen. Als dann das Vorstellungsgespräch mit unserem Chefarzt, Herrn Professor Dr. Michael Landgrebe, noch sehr gut verlief, war der Vertrag schnell und mit bestem Gefühl unterschrieben. Ich habe die Entscheidung bis heute keine Sekunde bereut.“
Das war 2017 und seitdem sind die beiden nicht nur privat, sondern auch beruflich ein Team.
Berufsalltag in der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied
Patrick und Marius sind beide Teil eines großen multiprofessionellen Behandlungsteams. Der regelmäßige Austausch untereinander nimmt hier einen wichtigen Stellenwert ein. Viele unterschiedliche Professionen und Tätigkeiten laufen wie Zahnrädchen ineinander und leisten jeweils ihren eigenen Anteil, um die bestmögliche Behandlung der Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.
Im Belegungsmanagement verbringt Patrick die meiste Zeit am Telefon, plant und organisiert. Der Erstkontakt mit den Menschen erfordert ein gutes Fingerspitzen- und Bauchgefühl. Hierbei erfährt er viel über deren Situation und Thematik und leitet weitere, notwendige Schritte in sehr enger Zusammenarbeit mit dem ärztlichen Team ein. Er fühlt sich absolut am richtigen Fleck: „Über die vielen Jahre haben sich etliche Vertrauensverhältnisse aufgebaut. Manche Patienten kennen mich noch aus meiner ersten Zeit als Pflegekraft auf der akut psychiatrischen Station.“
Überschneidungen mit seinem Partner Marius gibt es insofern, dass natürlich beide ihre Patienten kennen. Nachdem die meisten zunächst Kontakt mit Patrick haben, kommen viele danach auch zu Marius für die Physiotherapie-Behandlung.
Den Unterschied zwischen der Tätigkeit als Physiotherapeut in einer „normalen“ Praxis und der in einer psychiatrischen Klinik beschreibt Marius so: „Das seelische Befinden der Patientinnen und Patienten steht natürlich im Vordergrund meiner Arbeit. Man führt zu ihnen eine andere Art von Beziehung, nicht nur auf körperlich-physiotherapeutischer Ebene, sondern eben auch auf der zwischenmenschlichen. Das ist ganz wichtig, denn ohne einen persönlichen Zugang kann der Erfolg der Behandlung sogar ausbleiben oder stark verringert werden. Dabei ist es natürlich ein absolut persönlicher Rahmen: die Patienten müssen nichts von sich erzählen, wenn sie nicht mögen, aber sie können. Sie haben das Gefühl, mit mir anders reden zu können, fühlen sich, so beschreiben es viele, ungebundener.“
Als Paar beim gleichen Arbeitgeber, kann das funktionieren?
Sich mit dem Lebenspartner auch den Arbeitsplatz zu teilen, das können sich viele Menschen nicht vorstellen. Anders Patrick und Marius: „Das ist tatsächlich ein sehr positives, spannendes Gefühl, dass wir beide nicht nur privat, sondern auch beruflich an einem Strang ziehen. Ein weiterer praktischer Vorteil ist, dass wir zusammen zur Arbeit fahren können und damit einen kleineren ökologischen Fußabdruck hinterlassen.“
Die beiden ergänzen sich in vielerlei Hinsicht. Während Marius sich selbst als „Kopf-Mensch“ bezeichnet, der viel – manchmal zu viel – analysiert und nachdenkt, ist Patrick in seinen Augen eher der „Bauch-Mensch“: „Er nimmt das Leben auf angenehme Weise insgesamt leicht und das tut mir sehr gut.“
Patrick fügt hinzu: „Ja, das würde ich genauso sagen. Unsere verschiedenen Charaktere gleichen sich auf angenehme Weise aus, Marius mag eher die Ruhe, ich bin lebhafter, handle meist recht spontan, ohne vorher allzu viel darüber nachzudenken und aus meinem Bauch heraus.“
Den Ausgleich zum Beruf finden sie in ihrer Freizeit. Beide Männer verbringen gerne Zeit in der Natur beim Wandern, Radeln und allem, was Spaß macht. Der 43-jährige Patrick liest zudem gerne Krimis in Mundart, am liebsten vom Autor Andreas Föhr, der seine Fälle meist im Raum Miesbach ansiedelt. Der 33-jährige Marius beschäftigt sich auch außerhalb seines Jobs mit dem Körper, indem er Yoga praktiziert.
Wir danken beiden für das offene Gespräch und den Einblick in ihr Berufs- und Privatleben und wünschen ihnen in jeglicher Hinsicht weiterhin alles Gute!