„Flexibilität ist mir wichtig“
Zusammenfassung: Dennis Grulke liebt es, mit Menschen zu arbeiten. Seit sieben Jahren ist er hauptberuflich im kbo-Inn-Salzach-Klinikum Freilassing tätig. Vor drei Jahren hat er zusätzlich ein Studium begonnen. Weil der 24-Jährige grundsätzlich gerne auf verschiedenen Ebenen im Gesundheitswesen tätig sein möchte, freut er sich, dass er genau das bei kbo tun kann. Was und wie er alles unter einen Hut bekommt, erzählt er im Interview.
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Herr Grulke, Sie widmen sich beruflich aktuell mehreren verschiedenen Tätigkeiten, was tun Sie alles?
Dennis Grulke: Also in erster Linie wäre da meine Tätigkeit als Stationsassistenz im kbo-Inn-Salzach-Klinikum Freilassing. Dann kam vor drei Jahren ein duales Studium dazu. Zusätzlich unterrichte ich etwa ein bis zwei Tage im Monat als Studentische Lehrkraft freiberuflich an einer Berufsschule und werde ab November ehrenamtlich die Notunterkunft Gleis 11 am Münchner Hauptbahnhof unterstützen.
Wie sind Sie zu kbo gekommen?
Ich bin nach der Realschule auf die FOS gegangen, um mein Fach-Abitur zu machen. Über ein Pflegepraktikum bin ich damals zu kbo nach Freilassing gekommen. Das war vor sieben Jahren. Nachdem mir die Arbeit mit den Menschen dort dann so viel Spaß gemacht hat, bin ich geblieben.
Ich habe mir aber auch überlegt, wie ich in der Zukunft noch besser Fuß in der Branche fassen kann. Deshalb habe ich vor drei Jahren mein duales Studium im Studiengang Gesundheitspsychologie aufgenommen und kann auf diesem Weg gleichzeitig in Teilzeit weiter bei kbo arbeiten.
Welche Aufgaben übernehmen Sie im Klinikum?
Ich habe während meiner Schulzeit ehrenamtlich eine Grundausbildung als Rettungssanitäter beim Bayerischen Roten Kreuz gemacht. Aber Rettungsdienst und Krankenhaus, vor allem eine psychiatrische Klinik, das kann man gar nicht miteinander vergleichen. Am Anfang gehörten vor allem Bringdienste und „kleinere“ Aufträge zu meinem Aufgabenbereich. In den vergangenen sieben Jahren hat sich dieser dann natürlich erweitert, weil ich, unter anderem auch durch das Studium, mein theoretisches und praktisches Wissen umfassend ausbauen und festigen konnte. Mittlerweile führe ich Patientengespräche. Ich betreue zwei Gruppen in Vertretung, habe also viel Patientenkontakt.
Wieso haben Sie sich für das duale Studium entschieden?
Ich bin durch eine Instagram-Werbung auf das Studium aufmerksam geworden. Mit Fach-Abitur sind die Studienmöglichkeiten im klinischen bzw. psychologischen Bereich eher eingeschränkt. Soziale Arbeit wäre noch eine Option gewesen, aber da habe ich mich nicht zu 100 Prozent gesehen. Ich habe mich eher für den psychologischen Aspekt inklusive Gesprächsführung interessiert, daher habe ich mich dann für Gesundheitspsychologie entschieden. Der Studiengang wird an der FOM Hochschule für Oekonomie & Management nur dual angeboten, was sehr gut für mich war, denn so konnte ich weiter in einer 75-Prozent-Stelle bei kbo arbeiten.
Inwiefern unterstützt Sie kbo beim Studium?
Also zum einen auf jeden Fall, was den Praxistransfer angeht. Wir haben in den meisten Hausarbeiten am Ende einen Praxistransfer, also gehen der Frage nach, wie wir das theoretisch Erlernte in unserem Betrieb anwenden können. Auch bei meiner Bachelorarbeit werde ich sehr unterstützt.
Unternehmen und Hochschule haben grundsätzlich eigentlich nicht viel miteinander zu tun, aber in meinem Fall sind Studium und Arbeit sehr eng miteinander verzahnt, was total gut ist.
Wo genau möchten Sie karrieretechnisch am liebsten hin?
Ich bin da noch gar nicht so sicher. Mir gefällt die Arbeit mit Menschen extrem, deshalb weiß ich, dass ich in diesem Bereich bleiben werde. Ich mag es gerne, wenn man mehrere Sachen gleichzeitig machen, diese aber auf der anderen Seite auch voneinander trennen kann. Also eine Möglichkeit wäre vielleicht ein bisschen Verwaltung zum einen Teil, aber zum anderen Teil bei den Patienten arbeiten.
Ich denke mal, es kommt auch ganz drauf an, welche Wege sich mir noch eröffnen. Zur Vertiefung eines speziellen Fachbereichs müsste ich zum Beispiel erst noch einen Master machen. Aber bei kbo ließe sich auf der Verwaltungsebene definitiv etwas Passendes finden.
Da haben Sie ja zumindest diese Sicherheit schon mal.
Der Arbeitsvertrag ist ja Gott sei Dank nicht an das Studium gebunden und das Studium genauso wenig an den Arbeitsvertrag. Deswegen habe ich diesbezüglich keinen Stress, was meine Zukunft angeht, weil ich weiß, ich habe jetzt diesen Job hier bei kbo sicher. Und der passt momentan einfach zu mir und ich denke, wenn ich bald mit dem Studium fertig bin, werde ich auch zunächst genau an der Stelle bleiben, wo ich jetzt bin, auch wenn ich anderswo vielleicht ein bisschen höher qualifiziert wäre.
Was gefällt Ihnen an kbo am besten?
Tatsächlich die Flexibilität als Arbeitgeber, was mir wegen meiner vielen Nebentätigkeiten schon sehr wichtig ist. Meine Stationsleitung unterstützt mich ebenfalls wirklich sehr, zum Beispiel auch wenn ich relativ spontan frei brauche, weil eine Klausur ansteht. Das ist einfach das, warum es kbo für mich dann auch geblieben ist am Ende: Die Flexibilität von Arbeitgeberseite aus, aber natürlich auch die extreme Praxis, die ich hier mitnehmen konnte und die ich wahrscheinlich woanders nicht bekommen hätte in so einem Ausmaß. Auch dass ich von einem Team so gefördert werde, finde ich sehr besonders.
Was gefällt Ihnen am Gesundheitswesen generell?
Also bei kbo sind es einfach die Schritte der Patienten, die man miterlebt. Man ist bei den Höhen der Patienten dabei, wie bei den Tiefen. Das heißt jetzt auch nicht, dass die Tiefen immer schlecht sein müssen, das ist auch eine Erfahrung, die ich hier machen durfte. Ich muss ehrlich sagen, wenn ich nicht bei kbo gelandet wäre, ich wüsste nicht, wie ich jetzt als Person wäre. Ich denke, ich wäre ganz anders. Ich habe viele Erfahrungen gemacht, die mich auch auf persönlicher Ebene sehr geprägt haben, die auch meinen Lebensstil beeinflussen. Nicht nur meine Arbeit, sondern auch die einzelnen Geschichten der Patienten haben mich mitgeprägt.
In den Entlassungsgesprächen frage ich Patienten zum Beispiel immer, wie der Aufenthalt für sie war und was sie mitnehmen können bzw. wovon sie profitieren können. Dann fangen sie an, zu erzählen, was sie mitgenommen haben von uns und was sie bei uns alles erlernt haben. Das finde ich das Schönste.
Welche Ratschläge haben Sie für Berufsanfänger?
Das machen, auf das man gerade in dem Moment Lust hat. Bei mir waren alle beruflichen Entscheidungen immer spontan. Da war nichts großartig geplant, ich habe einfach das gemacht, was sich in dem Moment richtig angefühlt hat. Und das war dann auch letztendlich immer die richtige Entscheidung. Ich denke, wenn man gerade mit der Realschule fertig ist, ist es sehr schwierig, sich in diesem Alter bereits festzulegen, was man die nächsten 45 Jahre machen will. Aber das zu machen, was sich im aktuellen Moment richtig anfühlt, dafür muss man noch gar nicht so weit nach vorne denken. Und um herauszufinden, wo ich hinmöchte, habe ich querbeet verschiedene Praktika gemacht. So, glaube ich, kommt man wirklich am besten voran in der Berufsfindung. Ohne dieses Praktikum bei kbo wäre ich zum Beispiel niemals dort gelandet, wo ich heute bin.
Danke für das Gespräch.