Starke Gemeinschaft durch Ehrenamt
Zusammenfassung:
Ehrenamt lebt von Menschen, die bereit sind, ihre Zeit und Fähigkeiten für andere einzusetzen. Dieses freiwillige Engagement ist ein wichtiger Baustein einer solidarischen Gesellschaft: Es stärkt das soziale Miteinander, schafft Gemeinschaft und hilft, Herausforderungen gemeinsam zu meistern. In Deutschland engagieren sich rund 30 Millionen Menschen in Vereinen, sozialen Einrichtungen, im Umwelt- und Tierschutz, in der Nachbarschaftshilfe oder in kulturellen Projekten. Vieles, was unseren Alltag bereichert, wäre ohne sie nicht möglich.
Das kbo-Sozialpsychiatrische Zentrum (kbo-SPZ) würdigt diesen wertvollen Beitrag, indem es seinen Mitarbeitenden einen Ehrenamtstag schenkt.
Von am
Themen:
Der Ehrenamtstag beim kbo-SPZ eröffnet den Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich aktiv in sinnstiftende Projekte einzubringen. Für Vollzeitbeschäftigte umfasst der Ehrenamtstag einen ganzen Arbeitstag, für Teilzeitkräfte entsprechend anteilige Stunden, die ausschließlich einem freiwilligen Engagement gewidmet sind. Die einzige Voraussetzung: Die Tätigkeit muss nachweislich ehrenamtlich sein.
Viele Kolleginnen und Kollegen, die sich bereits freiwillig engagieren, erleben den Ehrenamtstag als sichtbare Anerkennung ihres kontinuierlichen Einsatzes. Für andere ist es der erste Schritt in ein Ehrenamt, das vielleicht bleibt. Und manchmal entsteht aus diesem Tag sogar ein gemeinsames Erlebnis, das Teams verbindet und den Zusammenhalt stärkt.
Wie vielfältig und bereichernd dieser besondere Tag sein kann, zeigen einige Beispiele aus dem kbo-SPZ.
Engagement für Nachhaltigkeit und Familien
Jasmine Griesgraber, seit 2013 in der Stabsstelle Qualitätsmanagement des kbo-SPZ tätig, nutzt ihren Ehrenamtstag für ein Projekt, das ihr besonders am Herzen liegt: den Baby- und Kinderbasar des Familienzentrums Unterschleißheim. Dieser Basar lebt vollständig vom Einsatz freiwilliger Helferinnen und Helfer.
Zwei Mal im Jahr packt Jasmine dort mit an – einmal über ihren Ehrenamtstag und einmal in ihrer Freizeit. Je nach Bedarf unterstützt sie entweder am Vortag beim Sortieren und Einräumen, übernimmt am Verkaufstag die Kasse, sorgt für Ordnung und einen reibungslosen Ablauf oder hilft nach dem Basar bei der Rücksortierung und der Ausgabe der übrig gebliebenen Ware.
Zu diesem Ehrenamt kam Jasmine vor etwa vier Jahren, als sie selbst Mutter wurde. Seither nimmt sie den Wert solcher Basare noch stärker wahr. Sie fördern Nachhaltigkeit, bieten Familien – besonders Alleinerziehenden oder Menschen mit geringem Einkommen – die Möglichkeit, günstig einzukaufen, und helfen zugleich dabei, durch den Verkauf nicht mehr benötigter Dinge unkompliziert Einnahmen zu erzielen.
„Ein solcher Basar kann nur stattfinden, wenn Menschen bereit sind, ehrenamtlich zu helfen“, sagt Jasmine. „Gerade für Familien ist dieses Angebot enorm wichtig – und deshalb engagiere ich mich sehr gerne dafür.“

Sicherheit auf dem Schulweg
Ulrike Oechslein, seit 2020 als Personalentwicklungsfachkraft im kbo-SPZ tätig, nutzt ihren Ehrenamtstag für ein Engagement, das vielen Kindern jeden Morgen zugutekommt: Sie arbeitet als Schulweglotsin in ihrem Wohnort. Dort sorgt sie dafür, dass die Schülerinnen und Schüler sicher über die Straße kommen, beobachtet den Berufsverkehr und begleitet die Kinder über die Kreuzung. Dank vieler engagierter Lotsinnen und Lotsen ist Ulrike etwa viermal im Jahr für jeweils eine Woche im Einsatz.
Zu diesem Ehrenamt kam sie als Mutter von drei Kindern. Lange war sie selbst dankbar für die Unterstützung der Schulweghelfer. Bei der Einschulung ihres jüngsten Kindes wurde sie gefragt, ob sie sich nicht ebenfalls engagieren möchte – ein Impuls, den sie sofort aufgegriffen hat. Mittlerweile kennt sie viele der Kinder gut. „Der Kontakt mit ihnen – auch wenn es manchmal nur ein paar Sekunden sind – macht mir einfach Freude“, sagt Ulrike. „Es ist schön, etwas zurückzugeben und zu wissen, dass man damit den Alltag ein Stück sicherer macht.“

Gemeinsam im Einsatz fürs Tierwohl
Das kbo-SPZ-Team München Nord nutzte den Ehrenamtstag für einen ganz besonderen Teamtag auf Gut Aiderbichl. Dort unterstützten die Kolleginnen und Kollegen den Gnadenhof unter anderem beim Ställe ausmisten, Tiere füttern, Hunde ausführen, Weiden säubern und Hof kehren.
Schon die gemeinsame Anreise mit dem Zug entlang des Starnberger Sees sorgte für einen eindrucksvollen Start in den Tag. Vor Ort wurde das Team in verschiedene Bereiche eingeteilt und konnte direkt aktiv werden. Zur Mittagspause kam die Gruppe wieder zusammen, bevor am Nachmittag weitere Aufgaben übernommen wurden. Einige nutzten anschließend noch die Gelegenheit für einen Abstecher zu den Osterseen.
Die Idee entstand aus Gesprächen im Team – viele haben einen Bezug zu Tieren, und eine Kollegin ist sogar Patin einer Ziege auf Gut Aiderbichl. Die spontane Anfrage wurde sofort positiv beantwortet.
Der Einsatz wurde von allen als bereichernd empfunden: Die abwechslungsreichen Aufgaben, der direkte Kontakt zu den Tieren und das gemeinsame Anpacken stärkten nicht nur den Teamgeist, sondern machten auch einfach Spaß. Schnell stand fest: „Das möchten wir im nächsten Jahr wiederholen – vielleicht sogar regelmäßig.“
So wird der Ehrenamtstag mehr als ein „freier Tag“: Er setzt einen Impuls, der Mut macht, Engagement zu leben und unsere Gesellschaft, von der wir alle Teil sind, jeden Tag ein Stück besser zu gestalten.
