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Blog Interview mit Felicitas Lorbeer, Gesundheits- und Krankenpflegerin

Pflege mit Perspektive: Felicitas Lorbeer über ihren Berufsalltag in der Psychiatrie

Zusammenfassung: Felicitas Lorbeer arbeitet am kbo-Isar-Amper-Klinikum in Haar und ist Gesundheits- und Krankenpflegerin. Ihre Ausbildung hat sie mit einem dualen Studium kombiniert und ist aktuell in der Klinik für Suchtmedizin und Psychotherapie tätig. In ihrem Berufsalltag begleitet sie unter anderem Menschen in schwierigen Lebensphasen und hilft ihnen, neue Perspektiven zu entwickeln. Im Interview schildert sie ihre Sicht auf die Arbeit in der Psychiatrie, spricht über Teamarbeit, Selbstfürsorge und erklärt, warum sie sich bei kbo besonders gut aufgehoben fühlt.

Von Kathrin Bethke am

Themen:

Hallo Felicitas, Du bist seit 2016 bei kbo tätig. Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus? In welche Richtung entwickelst Du Dich gerade weiter?

Ich arbeite einerseits als Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station und bin gleichzeitig mit 50 Prozent in der zentralen Praxisanleitung freigestellt. Dort betreue ich die Auszubildenden, leite sie an und unterstütze sie in ihrer praktischen Ausbildung. Zusätzlich nutze ich 10 Prozent meiner Arbeitszeit, um meinen Bachelor-Abschluss einzubringen – zum Beispiel für konzeptionelle Arbeit oder wissenschaftliche Projekte.

 

Was ist für Dich das Besondere am Pflegeberuf in der Psychiatrie?

Das Besondere ist, dass man dabei sein und begleiten darf, wenn jemand aus einem Tiefpunkt heraus wieder zurück ins Leben findet. Dass man gemeinsam neue Perspektiven schafft. Das ist sowas Besonderes und da bin ich oft dankbar, dass ich das so erleben darf, dass Menschen einem so viel Vertrauen schenken.

 

In Deinem Beruf kümmert man sich ja viel um andere – welche Rolle spielt da die Selbstfürsorge für Dich?

Ich glaube, die Selbstfürsorge ist das Wichtigste, wenn man in helfenden Berufen tätig ist. Nur wenn ich mit mir im Reinen bin und es mir gut geht, kann ich das auch an andere weitergeben. Man strahlt ja auch etwas ganz anderes aus, wenn es einem gut geht. Eine gute Balance zwischen Arbeit und Freizeit ist da auf jeden Fall ein Muss.

 

Wie erlebst Du die Work-Life-Balance bei kbo?

Die Work-Life-Balance bei kbo ist wirklich gut. Zum Beispiel haben wir einen Wunsch-Dienstplan, was nicht selbstverständlich ist. Auch die Urlaubsgestaltung ist flexibel. Und die Benefits wie der Wellpass oder das Jobrad geben mir die Möglichkeit, mich auch privat zu erholen und etwas für mich zu tun.

 

Wie sieht es mit der Team-Arbeit bei Euch aus?

Ich liebe die multiprofessionelle Zusammenarbeit. Bei uns arbeiten Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten auf Augenhöhe zusammen. Jede Meinung zählt und auch die Pflege hat eine starke Stimme.

Ein gutes Team bedeutet für mich, dass man großes Vertrauen ineinander hat, denn man arbeitet ja Hand in Hand zusammen. Außerdem sollte man Vorschläge einbringen können und jede Person im Team sollte gleich wichtig sein und wahrgenommen werden.

 

Hast Du Dich durch Deinen Beruf persönlich verändert?

Durch meine Arbeit hier habe ich auch viel über mich selbst gelernt und mich persönlich weiterentwickelt. Ich nehme Menschen jetzt ganz anders wahr – bewusster und mit deutlich weniger Vorurteilen.

 

Apropos Vorurteile – Stigmatisierung ist im Bereich der Psychiatrie ja immer noch ein großes Thema. Wie könnte man dem in Deinen Augen entgegenwirken?

Ja, Stigmatisierung ist definitiv noch sehr präsent, besonders in der Suchtmedizin. Ich finde, wir brauchen deutlich mehr Aufklärung – in Schulen, im Alltag, einfach überall. Viele Menschen wissen nicht, dass psychische Erkrankungen einfach jeden treffen können.

 

Du bist ja auch eines der neuen Gesichter für die kbo-Arbeitgeber-Kampagne – warum sollte sich jemand bei kbo bewerben?

Weil es einfach wahnsinnig viele spannende Bereiche gibt, mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Und weil man die Möglichkeit hat, sich weiterzubilden, sich fortzubilden und man gesehen wird. Ja, ich habe wirklich das Gefühl, gesehen zu werden.

 

Vielen Dank für das angenehme Gespräch, Felicitas!