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Einblick in den Beruf der Medizinischen Fachangestellten

Zusammenfassung: Sandra Klug arbeitet seit zwei Jahren als Medizinische Fachangestellte im
kbo-Heckscher-Klinikum Wolfratshausen. Welche Fähigkeiten man für den Beruf mitbringen sollte und was die Arbeit so besonders macht, erklärt sie im Interview.

Von Nina Schinharl am

Themen:

Frau Klug, was hat Sie dazu inspiriert, den Beruf der Medizinischen Fachangestellten zu ergreifen?

Ich habe schon immer großes Interesse daran gehabt, im medizinischen Bereich zu arbeiten und Menschen zu helfen. Besonders die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hat mich fasziniert, weil ich ihre Herausforderungen und Bedürfnisse als besonders wertvoll empfinde. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie kann ich sowohl medizinisch als auch emotional unterstützen, was für mich sehr erfüllend ist.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag in der Klinik aus?

Ein typischer Arbeitstag beginnt mit der Vorbereitung der Behandlungsräume und dem Prüfen von Patientenakten. Danach begleite ich Ärzte und Therapeuten bei der Behandlung der Patientinnen und Patienten, sei es durch Blutabnehmen, Dokumentationen oder das Erklären von Therapiemethoden. Ich habe auch engen Kontakt mit den Eltern, um Informationen auszutauschen oder Beratungen zu unterstützen. Jeder Tag ist sehr abwechslungsreich, da die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen sehr individuell sind.

Welche Fähigkeiten und Eigenschaften sind in Ihrem Beruf besonders wichtig?

Empathie, Geduld und Teamarbeit sind in der Kinder- und Jugendpsychiatrie besonders wichtig. Kinder und Jugendliche können sich öfter schwer ausdrücken, weshalb es entscheidend ist, aufmerksam und einfühlsam zuzuhören. Zudem ist organisatorisches Talent wichtig, um in einem oft hektischen Umfeld den Überblick zu behalten und effizient zu arbeiten.

Welche Herausforderungen begegnen Ihnen häufig im Alltag?

Eine der größten Herausforderungen ist, mit emotional belasteten Patientinnen und Patienten und deren Familien umzugehen. Es erfordert viel Sensibilität und manchmal auch Durchhaltevermögen, besonders wenn die Kinder oder Jugendlichen schwierige Verhaltensweisen zeigen. Auch die Kommunikation mit den Eltern kann herausfordernd sein, da sie oft mit Sorgen und Ängsten konfrontiert sind.

Wie gehen Sie mit stressigen oder emotional belastenden Situationen um?

Ich versuche, ruhig und fokussiert zu bleiben. In emotional belastenden Momenten hilft es, mir bewusst Pausen zu nehmen, tief durchzuatmen und nach einem Lösungsansatz zu suchen. Der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen ist ebenfalls eine wichtige Unterstützung, da wir uns gegenseitig stärken und beraten können.

Welche technischen oder administrativen Aufgaben gehören zu Ihrem Arbeitsbereich?

Zu meinen administrativen Aufgaben gehören die Terminvergabe, die Dokumentation von Patientendaten und das Verwalten von Patientenakten. Technisch bin ich unter anderem für Blutabnahmen, das Bedienen medizinischer Geräte sowie für die Vorbereitung von Untersuchungen verantwortlich.

Wie hat sich Ihr Beruf durch die Digitalisierung und neue Technologien verändert?

Die Digitalisierung hat unseren Arbeitsalltag erheblich verändert. Elektronische Patientenakten haben die Dokumentation und den Austausch von Informationen vereinfacht und effizienter gemacht. Zudem haben neue medizinische Technologien die Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten verbessert, was uns auch in unserer Arbeit unterstützt.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Medizinische Fachangestellte?

Es gibt viele Weiterbildungsmöglichkeiten, beispielsweise in den Bereichen Praxismanagement, spezielle medizinische Fachrichtungen wie Kinder- und Jugendpsychiatrie oder auch Psychotherapie. Darüber hinaus bieten viele Institutionen Seminare zu Kommunikation, Teamarbeit und Stressmanagement an.

Welche Ratschläge würden Sie jemandem geben, der diesen Beruf ergreifen möchte?

Ich würde empfehlen, sich bewusst für diesen Beruf zu entscheiden, da er sowohl sehr erfüllend als auch herausfordernd ist. Wer gerne mit Menschen arbeitet, Empathie besitzt und bereit ist, sich ständig weiterzuentwickeln, wird in diesem Beruf viel Freude finden. Wichtig ist auch, sich nicht von schwierigen Situationen entmutigen zu lassen und immer offen für die Zusammenarbeit im Team zu sein.

Was sind die schönsten oder erfüllendsten Momente in Ihrem Berufsalltag?

Die schönsten Momente sind, wenn man sieht, wie ein Kind oder Jugendlicher Fortschritte macht, sei es in der Therapie oder im Umgang mit seinen Emotionen. Auch das Vertrauen, das einem von den Patientinnen und Patienten und ihren Familien entgegengebracht wird, empfinde ich als sehr erfüllend.

Was gefällt Ihnen im kbo-Heckscher-Klinikum Wolfratshausen besonders?

Die gute Zusammenarbeit im Team und die Wertschätzung, die man erfährt. Es herrscht eine sehr offene und unterstützende Atmosphäre, und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wird sehr ernst genommen. Die Möglichkeit zur Weiterbildung und Entwicklung wird ebenfalls großgeschrieben, was mir als Fachangestellte sehr zugute kommt.

Danke für das Gespräch.