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Betriebsärztlicher Dienst bei kbo

Firmeneigener betriebsärztlicher Dienst

Zusammenfassung: Längere Zeit wurde der Betriebsärztliche Dienst für das kbo-Isar-Amper-Klinikum von einer externen Firma gestellt. Da dieser Vertrag Ende 2021 auslief, eröffnete sich für die kbo-Service die Möglichkeit, einen firmeneigenen Betriebsarzt in ihren Reihen anzusiedeln. Seit Anfang 2022 sind mit Dr. Christian Bald, Dr. Margot Luxi und Dr. Christoph Posch wieder drei Fachärzte für Arbeitsmedizin Ansprechpartner für alle betriebsärztlichen Belange. Im Interview berichtet Dr. Christian Bald über die Gründe, weshalb Unternehmen Betriebsärztinnen oder -ärzte brauchen und über deren Hauptaufgaben.

Von Elisabeth Reuther am

Themen:

Warum brauchen Unternehmen einen Betriebsarzt?

Dr. Christian Bald – C. B.: Unternehmen sind gesetzlich dazu verpflichtet, neben einer Fachkraft für Arbeitssicherheit auch einen Betriebsarzt zu bestellen.

 

Was sind die Hauptaufgaben eines Betriebsarztes?

C. B.: Ein Betriebsarzt hat keinen kurativen Auftrag, er wird also nicht wegen Bauch- oder Kopfschmerzen aufgesucht. Er unterstützt Arbeitgeber dabei, Gefahrenquellen und Unfälle im Betrieb zu verhindern, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern und Arbeitsplätze im Betrieb sicher zu gestalten. Der Betriebsarzt organisiert und berät somit beim Arbeitsschutz, der betrieblichen Gesundheitsförderung und der medizinischen Prävention, wie dem betrieblichen Eingliederungsmanagement, kurz BEM genannt.

 

Unterliegen Betriebsärzte der Schweigepflicht?

C. B.: Ja, der Arbeitgeber ist aber über die jeweilige Untersuchung, jedoch nicht über die Untersuchungsergebnisse, zu informieren.

 

Darf der Betriebsarzt ein Beschäftigungsverbot aussprechen?

C. B.: Wenn direkte Gefahr in Verzug vorliegt, dürfte man das schon, unsere vorrangige Aufgabe ist es allerdings, die Beschäftigten zu beraten und zu klären, welche Arbeitsbereiche noch möglich sind und welche nicht. Die Entscheidung über das weitere Vorgehen ist dann Aufgabe des Arbeitgebers gemeinsam mit den Beschäftigten unter Berücksichtigung der arbeitsmedizinischen Einschätzung.

 

Darf der Betriebsarzt Krankmeldungen ausstellen oder Medikamente verordnen?

C. B.: Nein, generell gilt, dass nur Allgemeinärzte, Fachärzte, Neurologen, Psychiater und ärztliche Psychotherapeuten Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ausstellen und verschreibungspflichtige Medikamente verordnen dürfen.

 

Welchen Fokus hat ein Betriebsarzt?

C. B.: Der Fokus liegt auf der ständigen Verbesserung und Weiterentwicklung der Arbeitsplätze aus medizinischer Sicht. Die Gesundheit und somit die Arbeitsfähigkeit sollen gefördert und erhalten werden – gesundheitliche Schädigungen bzw. Belastungen sollen reduziert und vermieden werden.

 

Wie wird man Betriebsarzt?

C. B.: Nach dem medizinischen Studium muss eine Facharztausbildung für Arbeitsmedizin absolviert werden. Die Weiterbildungszeit beträgt 60 Monate. Davon müssen 24 Monate in der Inneren Medizin oder Allgemeinmedizin und die restlichen 36 Monate in der Arbeitsmedizin absolviert werden. Darüber hinaus muss ein Kurs an den Akademien für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin abgeschlossen werden, der 360 Stunden umfasst. Wie Sie sehen, ist es ein langer Weg.

 

Was bereitet Ihnen besonders viel Spaß in Ihrem Job?

C. B.: Die Arbeit in unserem Team und natürlich den Präventionsgedanken zu leben und dabei mitzuhelfen, Arbeitsbedingungen zu verbessern.

 

Vielen herzlichen Dank für Ihre wertvolle Zeit, Herr Dr. Bald!

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Hinweis:

Der betriebsärztliche Dienst deckt nicht nur alle Belange des kbo-Isar-Amper-Klinikums mit allen Regionalstandorten ab, sondern übernimmt auch die betriebsärztliche Betreuung und Funktion der Fachkraft für Arbeitssicherheit für folgende kbo-Gesellschaften:

  • kbo-Kommunalunternehmen
  • kbo-Service
  • kbo-Sozialpsychiatrisches Zentrum
  • kbo-Ambulanter Psychiatrischer Pflegedienst
  • Autismuskompetenzzentrum Oberbayern
  • kbo-Gesellschaft für ergänzende Versorgungsangebote
  • IT des Bezirks Oberbayern
  • kbo-Lech-Mangfall-Kliniken