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Oberbayerischer Kunstförderpreis SeelenArt – eine Auszeichnung für Menschen, die ihre Kunst als Ventil zur Verarbeitung seelischer Leiden nutzen

Am 10. Mai wurde zum sechsten Mal der Oberbayerische Kunstförderpreis SeelenART im Kleinen Theater Haar verliehen. In diesem Jahr 617 wurden Werke eingesendet und es konnten insgesamt 50 Künstlerinnen und Künstler ausgezeichnet werden.

Die Vielseitigkeit der eingesandten Werke war beeindruckend: Neben Malerei befanden sich auch Objekte und Skulpturen im Wettbewerb. Für die Fachjury, bestehend aus Alexandra von Gersdorff-Bultmann (Berlin), Dr. Angelika Bäumer (Wien), Katja Bonnländer (München), Dorothee Mammel (München) Prof. Dr. Thomas Röske (Heidelberg/Frankfurt), Rudi Hurzlmeier (München), war es erneut keine leichte Aufgabe in zwei Runden die Preisträgerinnen und Preisträger zu bestimmen.

Bei der Preisverleihung betonte Bezirkstagspräsident Josef Mederer die Bedeutung des Preises. Er helfe den Menschen mit Psychiatrieerfahrung, sich als Künstler zu etablieren und böte dabei ein professionelles Forum. Mederer, der auch Schirmherr des Wettbewerbs ist, wies darauf hin, dass der Preis die Teilhabe am künstlerischen Schaffen aller Menschen unterstütze.

Der Haarer Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski, der erstmalig bei der Preisverleihung dabei war, hob die hohe Qualität der Werke hervor, bei denen auch immer wieder die individuellen Schicksale der Künstlerinnen und Künstler deutlich wurden.

Bereits in seiner Begrüßungsmoderation hatte Theaterintendant Matthias Riedel-Rüppel den Mut jedes einzelnen Bewerbers hervorgehoben, der sich diesem Wettbewerb stellt. Kunst brauche Seele, so Riedel-Rüppel. Wenn diese Seele leide, sei es unvermeidlich, dass dieses Leid auch in den Werken sichtbar würde. Gleichzeitig böte die Kunst aber ein hervorragendes Ventil zur Verarbeitung.

Seit 2011 steht die Teilnahme am „Oberbayerische Kunstförderpreis SeelenART“ Künstlerinnen und Künstlern mit Lebensmittelpunkt in Oberbayern offen, die sich über die Kunst mit ihrer seelischen Gesundheit auseinandersetzen.

Bezirkstagspräsident Josef Mederer und der Kabarettist Gerhard Polt sind die Schirmherren des Wettbewerbs. Die Finanzierung übernehmen die Anni Gruber-Stiftung, der Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung e.V., der Bezirk Oberbayern, sowie die Kliniken des Bezirk Oberbayern – Kommunalunternehmen.

Unter dem Namen SeelenART hat das kbo-Sozialpsychiatrische Zentrum (kurz: kbo-SPZ) seine Kunst- und Kulturprojekte für psychisch erkrankte Menschen gebündelt. Neben dem Kunstförderpreis, betreibt das kbo-SPZ eine Kunsttagesstätte in Haar, eine Galerie in der Theresienstraße in München und gibt jährlich den SeelenART-Kalender heraus.

Kontakt:
Matthias Riedel-Rüppel
Leitung der Stabsstelle für Kult und Öffentlichkeitsarbeit im kbo-SPZ
E-Mail: Matthias.Riedel(at)kbo.de

Von Matthias Riedel-Rüppel 30. Mai 2022