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Weitere Ambulanz und Tagesklinik in Haar eröffnet

Die Klinik für Suchtmedizin und Psychotherapie hat die nicht stationäre, psychiatrische Suchtversorgung erheblich gestärkt.

Chefarzt Prof. Dr. Ulrich Zimmermann und Pflegedienstleiterin Lena Heyelmann nutzten die Chancen, die sich aus pandemiebedingten Stationsschließungen ergaben, indem für Patientinnen und Patienten des Münchner Ostens und Süd-Westens noch 2020 zwei Suchttagesklinken eröffnet wurden. 

Eine davon wird mit einer integrierten Ambulanz in der ehemaligen Drogenentzugsstation „Villa“ in Schwabing  in der James-Loeb-Straße 2 betrieben und richtet ihr Angebot an Patienten mit allen substanzgebundenen Abhängigkeiten. Unter bestimmten Voraussetzungen können hier auch opiatabhängige Patienten tagesklinisch behandelt werden. 
Eine weitere Tagesklinik wurde am Standort Haar eröffnet und teilt sich gemeinsam mit der Suchtambulanz die neu renovierte Jugendstilvilla Haus 30. In beiden Tageskliniken ist das Behandlungsangebot tagsüber genauso intensiv wie auf den Stationen. Diese Behandlungsform ist sinnvoll bei leichteren Entzügen, im direkten Anschluss an eine verkürzte stationäre Behandlung, aber auch, um Rückfälle bei persönlichen Krisen zu vermeiden. 

Die Ambulanzen an beiden Standorten beraten auf Terminanfrage sehr kurzfristig, ob ein ambulantes, tagesklinisches oder stationäres Behandlungssetting für den Patienten sinnvoll ist. Die Behandlungsformen reichen von intensiven Kurzinterventionen, zum Beispiel zur ambulanten Alkoholentgiftung inklusive aufsuchender Kontakte über therapeutische Unterstützung während der Wartezeit auf einen Rehabilitationsplatz bis hin zur langfristigen ambulanten Behandlung der Sucht sowie typischer Begleiterkrankungen wie Depressionen, Angsterkrankungen, Psychosen, emotionaler Instabilität, ADHS. Dazu bieten wir medikamentöse Behandlung, Einzel- und Gruppenpsychotherapie, Pflegegruppen, Sozio-, Ergo- und Bewegungstherapie an.
Durch diese neuen Strukturen soll für viele Patienten ein stationärer Aufenthalt umgangen oder zumindest verkürzt werden. 

Von Henner Lüttecke 27. Januar 2021