Zweiter Platz des Bayerischen Psychiatrischen Pflegepreises für kbo-Mitarbeiter
Johannes Edel und Thomas Auerbach haben stellvertretend für das gesamte Projektteam des kbo-Isar-Amper-Klinikums den zweiten Platz des Bayerischen Psychiatrischen Pflegepreises erhalten.
„Was haben wir Sie alle vermisst“, begrüßte der Leiter des Bildungswerks des Bayerischen Bezirketags, Dr. Stefan Raueiser, die anwesenden Gäste zur feierlichen Verleihung des Bayerischen Psychiatrischen Pflegepreises in Kloster Irsee. Zum zehnten Mal hat der Verband der Pflegedienstleitungen psychiatrischer Kliniken Bayern (VdP Psych Bayern e.V.) den Preis verliehen. Die Festveranstaltung musste Corona-bedingt mehrfach verschoben werden.
VdP-Vorsitzender Hans-Peter Hartl, stv. Pflegedirektor am Bezirksklinikum Mainkofen, hob die Bedeutung des seit 2001 verliehenen Preises hervor: „Mit ihm werden Personen und Gruppen ausgezeichnet, die sich durch Projekte oder Veränderungen von Strukturen im pflegerischen Alltag psychiatrischer Einrichtungen in besonderem Maße verdient gemacht haben“. Die Verleihung des Psychiatrischen Pflegepreises im festlichen Rahmen des ehemaligen Kapitelsaals von Kloster Irsee trage zudem zu einer öffentlich wahrnehmbaren Wertschätzung der Pflege bei.
Barbara Holzmann, Vizepräsidentin des Bayerischen Bezirketags und Bezirkstagsvizepräsidentin von Schwaben, machte in ihrer Ansprache die Bedeutung der Pflege deutlich, die über fünfzig Prozent des Personals der bezirklichen Gesundheitseinrichtungen stellt. „Ihre Arbeiten zeigen mir, dass Sie sich nicht scheuen, sich auch schwierigen Themen zu stellen“, betonte Barbara Holzmann mit Blick auf Projekte, die sich explizit mit Zwang und Gewalt befassen: „Sie lassen dabei nicht nach, Antworten zu finden auf vermeintlich unlösbare Fragestellungen“.
Die Preisträgerinnen und Preisträger
Die Jury, der Prof. Dr. Christian Rester (Dekan der Fakultät für angewandte Gesundheitswissenschaften, Technische Hochschule Deggendorf), Professorin Dr. Brigitte Anderl-Doliwa (Katholische Hochschule Mainz, Fachbereich Gesundheit und Pflege), Martina Heland-Gräf (Vorsitzende des Landesverbands Psychiatrie-Erfahrene Bayern e.V.) und Dr. Stefan Raueiser angehörten, wählte aus 16 eingesandten Arbeiten drei PreisträgerInnen aus:
Der Erste Preis (mit € 1.000,- Preisgeld) ging an Julia Tandetzky und Christian Kämpf vom Bezirksklinikum Obermain in Kutzenberg für die Planung, Implementierung und Evaluation ihres Projekts „5-Phasen-Modell zur Minimierung von Zwang und Gewalt in der psychiatrischen Versorgung“.
Johannes Edel und Thomas Auerbach wurden stellvertretend für das gesamte Projektteam des kbo-Isar-Amper-Klinikums München mit dem zweiten Preis (€ 700,-) für „Safewards in der Forensik – Ein pflegewissenschaftliches Pilotprojekt zur Einführung der zehn Safewards-Interventionen im Maßregelvollzug in Bayern“ ausgezeichnet.
Mit dem dritten Preis (€ 400,-) wurden Esther Pausch und Matthias Prommersberger für „PsychiatrieSensiblePflege - Ein Praxisentwicklungsprojekt einer evidenzbasierten und leitliniengerechten psychiatrischen Pflege in den psychiatrischen sowie somatischen Abteilungen“ am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (in Kooperation mit der Münchener Hochschule für angewandten Wissenschaften) gewürdigt.
Aufgrund der hohen Qualität der eingereichten Arbeiten sprach sich die Jury zusätzlich für einen Sonderpreis (€ 150,-) aus, den der Landesverband Psychiatrie Erfahrener Bayern e.V. finanzierte. Der Sonderpreis ging an Beate Reinfurt für ihr Projekt „Ein Herz für wunde Seelen – Ein Therapieangebot im Rahmen der Aromapflege“ im Bezirkskrankenhaus Lohr am Main.
Hintergrund zu Safewards:
Das Safewards-Modell verfolgt das Ziel, ein besseres Verhältnis und friedliches Miteinander zwischen Patientinnen und Patienten und Mitarbeitenden auf psychiatrischen Stationen zu schaffen. Der Weg dorthin führt über die Haltung und die Reduzierung von Zwang und Gewalt.