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Erste Suchtstation für Jugendliche in Oberbayern eröffnet

Im Giesinger Stammhaus des kbo-Heckscher-Klinikums hat die erste Suchtstation für Jugendliche in Oberbayern ihren Betrieb aufgenommen. Mit elf vollstationären und zwei teilstationären Plätzen bietet sie eine spezialisierte Behandlung für Jugendliche mit problematischem Drogen- oder Alkoholkonsum.

Ein interdisziplinäres Team arbeitet nach evidenzbasierten und leitlinienorientierten Ansätzen. Neben der körperlichen Entgiftung stehen die Therapie psychischer Begleiterkrankungen und die Bearbeitung konsumunterstützender Verhaltensmuster im Fokus. Die Behandlungsdauer variiert je nach individueller Zielsetzung. „Viele erfahrene Mitarbeitende der verschiedenen Berufsgruppen haben an der Erstellung und Umsetzung unseres neuen multimodalen Therapiekonzeptes mit großer Begeisterung mitgewirkt. Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem Behandlungsangebot endlich eine Lücke in der Versorgung von Jugendlichen mit Suchterkrankungen schließen können“, erklärt Priv.-Doz. Dr. med. Katharina Bühren, Ärztliche Direktorin des Klinikums.

Für akute Krisensituationen gibt es einen geschützten Bereich, in dem bei entsprechender Indikation und richterlicher Genehmigung eine kurzzeitige Behandlung mit geschlossener Tür möglich ist. Ansonsten ist die Station offen geführt, was eine grundsätzliche Veränderungsbereitschaft der Jugendlichen im Hinblick auf ihren Suchtmittelkonsum voraussetzt.

Ein zentraler Bestandteil der Therapie ist die Arbeit mit der Ambivalenz der Betroffenen und die Förderung ihrer Veränderungsmotivation. „Die Ansätze in der Suchtbehandlung haben sich in den vergangenen zwanzig Jahren erheblich geändert“, sagt Pflege- und Erziehungsdirektorin Lena Heyelmann. „Heute ist der Weg das Ziel – und das ist auch gut so.“

Die meisten Patientinnen und Patienten werden über die Suchtambulanz des Klinikums aufgenommen. Besteht eine Indikation für eine stationäre Behandlung, unterstützen die Ambulanz-Mitarbeitenden sie bei diesem Schritt. Das Behandlungsteam auf der neuen Station setzt sich aus Mitarbeitenden des ärztlichen und psychologisch-psychotherapeutischen Dienstes, dem Pflege- und Erziehungsdienst sowie der Spezialtherapie und des sozialpädagogischen Fachdienstes zusammen. Der Schulunterricht erfolgt in der Carl-August-Heckscher-Schule im selben Gebäude.

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2. April 2025