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Neuausrichtung Huntington-Zentrum Süd

Neustart in Kooperation mit dem Huntington-Zentrum Ulm und der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm

Das Huntington-Zentrum Süd des kbo-Isar-Amper-Klinikums hat sich neu ausgerichtet und kooperiert künftig eng mit dem Huntington-Zentrum Ulm, Prof. Dr. G. Bernhard Landwehrmeyer, der Abteilung Neurologie des Universitätsklinikums Ulm, Prof. Dr. Albert Christian Ludolph, und der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm.

Prof. Dr. Peter Brieger, Ärztlicher Direktor des kbo-Isar-Amper-Klinikums, unterstützt die Zusammenarbeit ausdrücklich. „Es freut mich ganz besonders, dass die Kooperation bereits so gut angelaufen ist.“ Das Huntington-Zentrum Süd brauche diesen Neustart. „Prof. Dr. G. Bernhard Landwehrmeyer ist einer der führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet Huntington und war an bahnbrechenden Entdeckungen beteiligt.“ Prof. Dr. Peter Brieger sieht in der Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Ulm eine große Chance, wegweisend auch für andere Einrichtungen.

Die erstmals 1872 von dem amerikanischen Arzt Dr. George Huntington beschriebene Huntington-Krankheit (HK), in Englisch huntington disease (HD), ist eine seltene neurodegenerative Erkrankung. Es handelt sich hierbei um eine erbliche Erkrankung mit einer Prävalenz von 6 bis 15/100.000 in der Allgemeinbevölkerung. Ausgehend von dieser Häufigkeitsrate muss von etwa 6.000 bis 8.000 Betroffenen in der Bundesrepublik ausgegangen werden.

Der Huntington Schwerpunkt wurde im Jahr 1998 von Prof. Dr. Matthias Dose in Taufkirchen (Vils) begründet. Der ehemalige Ärztliche Direktor war anlässlich des Neustarts ebenfalls vor Ort und erinnert sich an die Anfänge: „Nachdem ich 1985 zu meiner eigenen Überraschung Vorsitzender der Selbsthilfegruppe Bayern geworden bin, entstand Mitte der 90er in der Klinikdirektion die Idee, in Taufkirchen eine stationäre Behandlungsmöglichkeit zu schaffen, zumal es in ganz Bayern nichts Vergleichbares gab." 1989 erfolgte die Gründung des Huntington-Zentrums an der kbo-Klinik Taufkirchen (Vils).

Heute wird das Huntington-Zentrum Süd in ärztlich-medizinischer Hinsicht durch die Oberärztliche Leitung Med. Univ. Dr. Alzbeta Mühlbäck und den Oberarzt Dr. med. Rainer Hoffmann geführt – und kooperiert hier eng mit Prof. Dr. Landwehrmeyer (Ulm).

Die pflegerische Leitung wird durch die Pflegedienstleitung Rudolf Dengler und seinen Stellvertreter, Roy Limpert, gewährleistet. Das Alleinstellungsmerkmal des Huntington-Zentrums Süd ist das umfangreiche und bewährte Behandlungsangebot mit einer Ambulanz und 19 stationären Betten.

Stefan Haberl, Bürgermeister der Gemeinde Taufkirchen (Vils), nahm die Einladung zur Vorstellung der Neuausrichtung des Huntington-Zentrums Süd gerne an. „Die Zusammenarbeit zwischen kbo-Klinik und Gemeinde ist mir ein sehr großes Anliegen. Als Bub bin ich mit dem Bezirkskrankenhaus Taufkirchen aufgewachsen. Es gehört für mich zum Leben wie das Wasser der Vils.“

Das Projekt und die Zusammenarbeit mit der Ulmer Universität ist für den Bürgermeister ein Vorzeigeobjekt, das ihn stolz macht. „Man kann den guten Geist der Klinik spüren und ich bin dankbar, dass es für Menschen mit der Huntington-Krankheit hier Hilfe gibt und die notwenige Unterstützung, mit der Krankheit zu leben und besser zurechtzukommen. Ich wünsche Ihnen allen alles Gute und bedanke mich vor allem auch bei Prof. Dose für die jahrzehntelange Vorarbeit.“

 

Von Bettina Schmitt 29. September 2020